Zucker und die Stimmung

Zucker und die Stimmung

Gesundheitspsychologie

News und Forschungsartikel, die sich mit den Auswirkungen des Zuckers auf Stimmung / Stimmungsschwankungen beschäftigen.

Einen „Zuckerrausch“ gibt es nicht – Zucker verschlechtert eher die Stimmung, anstatt sie zu verbessern

05.04.2019 Zucker verbessert die Stimmung nicht und kann die Stimmung sogar verschlechtern, weniger wach und müde machen laut einer in Neuroscience & Biobehavioral Reviews veröffentlichten Forschungsarbeit.

Mythos des „Zuckerrausches“

Zuckerkristalle
Zuckerkristalle – Bild: Jan Homann (Wiki)

Die Psychologen um Konstantinos Mantantzis vom Fachbereich Psychologie der Humboldt Universität, Berlin untersuchten den Mythos des „Zuckerrausches“: Kann Zucker wirklich eine bessere Stimmung hervorrufen?

Anhand von Daten aus 31 veröffentlichten Studien mit fast 1.300 Erwachsenen überprüften sie die Wirkung von Zucker auf verschiedene Aspekte von Psyche und Stimmung, darunter Wut, Wachsamkeit, Depression und Müdigkeit.

Sie überlegten auch, wie bestimmte Faktoren – wie die Menge und Art des konsumierten Zuckers – die Stimmung beeinflussen könnten und ob anspruchsvolle geistige und körperliche Aktivitäten einen Unterschied machten.

Die Forscher fanden heraus:

  • Der Zuckerkonsum hat praktisch keinen Einfluss auf die Stimmung, unabhängig davon, wie viel Zucker konsumiert wird oder ob Menschen nach der Einnahme anspruchsvolle Tätigkeiten ausüben.
  • Menschen, die Zucker gegessen haben, fühlten sich müder (innerhalb von 30 Minuten) und weniger wach (innerhalb von 60 Minuten) als Vergleichspersonen, die keinen Zucker sondern ein Placebo eingenommen hatten.
  • Die Idee eines „Zuckerrausches“ ist ein Mythos ohne jede Grundlage, schließen die Psychologen.
  • Die Ergebnisse deuten sehr deutlich darauf hin, dass Behauptungen – Zucker erhöhe Wachsamkeit und Aufmerksamkeit, verbessere die Stimmung – nicht begründet sind; wenn überhaupt, verschlechtert Zucker diese mentalen Zustände.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Neuroscience & Biobehavioral Reviews – DOI: 10.1016/j.neubiorev.2019.03.016

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