Emotionale Intelligenz – Lernen

Emotionale Intelligenz – Lernen

Psychologie-Lexikon – Intelligenzforschung

Programme, die emotionale Intelligenz an Schulen lehren, haben nachhaltige positive Auswirkungen

12.07.2017 Das Lernen von sozialen und emotionalen Fähigkeiten in der Schule verbessert nicht nur die psychische Gesundheit, die soziale Kompetenz und das Lernen generell, sondern nutzt den Kindern auch noch Jahre später laut einer im Fachblatt Child Development veröffentlichten Studie.

Sozial-emotionale Lernprogramme lehren Fähigkeiten, die Kinder für das spätere Leben benötigen, sagte Studienautorin Eva Oberle von der Universität von British Columbia. Diese Programme zeigen einen unmittelbaren positiven Effekt, doch die Forscher wollten auch wissen, ob die den Schülern beigebrachten Fähigkeiten längerfristig Bestand hätten, und sozial-emotionale Lernprogramme eine lohnende Investition bezüglich Zeit und der finanziellen Ressourcen der Schulen wären.

Sozial-emotionales Lernen


Bild: clker / pixabay

Das sozial-emotionale Lernen lehrt Kinder, ihre Emotionen zu erkennen und zu verstehen, Empathie zu fühlen, Entscheidungen zu treffen und Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.

Bisherige Forschungen haben gezeigt, dass die Einbeziehung dieser Programme in den Lehrplan die Lernergebnisse verbessern und Angst und Verhaltensstörungen bei den Schülern verringern. Einige Schulen haben sozial-emotionale Lernprogramme – wie MindUP und Roots of Empathy – in die Klassenräume integriert, während andere Schulsysteme, einschließlich des neuen B.C. Curriculum, es systemischer übernehmen.

Langfristige Effekte

Die neue Studie analysierte die Ergebnisse von 82 verschiedenen Programmen mit mehr als 97.406 Schülern aus Kindergärten bis hin zur Mittelschule (durchschnittliches Alter 11 Jahre) in den USA, Europa und Großbrittanien. Die Effekte wurden mindestens sechs Monate und bis zu 18 Jahren nach dem Ende der Programme beurteilt.

Die Forscher fanden heraus, dass die Förderung der sozialen und emotionalen Intelligenz weiterhin positive Effekte im Klassenzimmer hatte, aber auch mit längerfristigen positiven Ergebnissen verbunden war.

Schulerfolg, psychische Gesundheit, Verhaltensprobleme

Folgende Auswirkungen konnten beobachtet werden:

  • Die an den Programmen teilnehmenden Schüler absolvierten die Schule im Durchschnitt mit 11 Prozent besseren Leistungen.
  • Ihre Resultate an weiterführenden Schulen waren durchschnittlich sechs Prozent besser.
  • Drogenkonsum und Verhaltensprobleme traten im Mittel zu sechs Prozent weniger wahrscheinlich auf.
  • Die am Lernprogramm teilnehmenden Schüler wurden weniger oft verhaftet (-19 Prozent) und
  • sie erkrankten weniger oft an psychischen Störungen (-13,5 Prozent).
  • Die psychologische Studie stellte auch fest, dass alle Kinder von den Programmen zur Förderung von sozialer und emotionaler Intelligenz unabhängig von Rasse, sozioökonomischem Hintergrund oder Schulstandort profitierten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität von British Columbia; Child Development – http://dx.doi.org/10.1111/cdev.12864; Juli 2017

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