Körperwahrnehmung und Körperbild

Studie findet Verbindung zwischen Völlegefühl und positivem Körperbild

01.08.2020 Eine in Body Image veröffentlichte Studie zeigt, dass eine größere Aufmerksamkeit auf die Körperwahrnehmung bzw. innere Körperempfindungen unsere Wertschätzung für unseren eigenen Körper steigern kann.

Die von Jennifer Todd von der Anglia Ruskin University (ARU) geleitete Studie fokussierte sich auf die gastrische Interozeption, d.h. das Hunger- oder Sättigungsgefühl, das den Ursprung im Darm hat.

Die Psychologen führten ein Experiment durch, an dem 191 Erwachsene in Großbritannien und Malaysia teilnahmen; sie fasteten und tranken dann Wasser.

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Bild: Alexandr-Ivanov

Die Wissenschaftler maßen sowohl die Menge des konsumierten Wassers im Verhältnis zur Magenkapazität als auch die Gefühle und Erfahrungen der Erwachsenen während der Aufgabe. Dazu gehörte das Ausfüllen von Fragebögen, in denen verschiedene Aspekte des Körperbildes untersucht wurden, wie z.B. die Wertschätzung des Körpers und die Einschätzung der Funktionalität des Körpers.

Das Körperbild

Das Körperbild bezieht sich auf Gedanken und Gefühle, die mit dem dem Aussehen des eigenen Körpers zusammenhängen, und ein positives Körperbild hat Auswirkungen auf Beziehung und Sex, Respekt und Wertschätzung für den eigenen Körper.

Die Studie fand heraus, dass eine größere Veränderung der Intensität der Empfindungen im Darm nach dem Konsum von Wasser sowohl bei Erwachsenen im Vereinigten Königreich als auch in Malaysia mit einem signifikant höheren Grad der Wertschätzung des Körpers und der Funktionalität des Körpers verbunden war.

Klare Verbindung zwischen Körperwahrnehmung und Körperbild

Hauptautorin Jennifer Todd vom Fachbereich Psychologie an der Anglia-Ruskin-Universität (ARU) sagte: Die Studie zeige eine klare Verbindung zwischen der Körperwahrnehmung, in diesem Fall dem Völlegefühl, und dem Körperbild.

Mit anderen Worten: Menschen, die mehr im Einklang mit den inneren Funktionsweisen ihres Körpers sind, haben generell eine größere Wertschätzung für ihren Körper. Interessanterweise konnten sie feststellen, dass diese Verbindung in zwei sehr unterschiedlichen Kulturen besteht.

Verbesserung des Körperbildes

Die Psychologen glauben, dass eine größere Sensibilität für die Signale des Magens das Bewusstsein für die positiven Funktionen des Körpers steigern und die Fähigkeit verbessern könnte, auf die Bedürfnisse des Körpers zu reagieren, was beides ein positives Körperbild fördert.

Menschen, die weniger auf innere Reize, wie z.B. Völlegefühl, reagieren, könnten ein höheres Risiko haben, ein negatives Körperbild zu entwickeln, da sie sich zu sehr auf äußere, mit dem Aussehen zusammenhängende Merkmale wie Form und Größe fokussieren.

Es ist möglich, dass das Körperbild durch die Ermutigung verbessert werden kann, sich innerer Empfindungen, wie z.B. dem Sättigungsgefühl, stärker bewusst zu werden. Das Bauchgefühl kann also auch unserer Psyche guttun, schließt die Psychologin.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Body Image (2020). DOI: 10.1016/j.bodyim.2020.05.011

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