Geduld
Persönlichkeitspsychologie
News/Forschungsartikel zur Psychologie der Geduld.
Dankbarkeit macht Menschen geduldiger
Personen, die sich dankbar fühlen, zeigen mit größerer Wahrscheinlichkeit weniger Ungeduld in finanziellen Angelegenheiten – mit möglichen Auswirkungen auf die Behandlung von Rauchen, Impulskäufen und Übergewicht.
Forscher der US-amerikanischen Northeastern University, University of California, Riverside und Harvard Kennedy School führten eine Untersuchung durch, um die vorherrschende Ansicht in Frage zu stellen, dass zur Vermeidung irrationaler Impulse die Emotionen gedämpft werden müssen.
Sie erfassten bei Freiwilligen deren Ungeduld, indem sie Ihnen eine unmittelbare Belohnung (eine bestimmte Geldsumme) oder eine aufgeschobene Belohnung (mehr Geld in 30 Tagen) anboten.
Die Teilnehmer wurden zufällig einer von drei Gruppen zugeteilt und wurden aufgefordert, über ein Ereignis ihrer Vergangenheit zu schreiben. Eine Gruppe sollte über ein Ereignis schreiben, welches bei ihnen Dankbarkeit hervorrief, die 2. sollte über ein sie glücklich machendes und die 3. über ein neutrales Ereignis schreiben.
Die Ergebnisse zeigten, dass die neutralen und glücklichen Teilnehmer mit sehr viel größerer Wahrscheinlichkeit die unmittelbaren Auszahlungen bevorzugten, die Menschen der dankbaren Gruppe zeigten deutlich mehr Geduld.
Tatsächlich stand die gezeigte Geduld in direkter Beziehung mit der Höhe der gefühlten Dankbarkeit jedes Teilnehmers.
Die Forscher schrieben in Psychological Science:
„Wir konnten zeigen, dass Emotion die Selbstbeherrschung fördern kann, und entdeckten einen einfachen Weg, Ungeduld zu reduzieren: durch eine einfache Dankbarkeitsübung. Dies eröffnet enorme Möglichkeiten, um gesellschaftliche Probleme – wie impulsives Einkaufen und Essen (bei Kaufsucht und Übergewicht) und Rauchen – anzugehen.“
Quelle: Northeastern University, University of California, Riverside und Harvard Kennedy School, 22.04.2014