Pleaser: anfällig, zu viel zu essen
Persönlichkeitspsychologie
Menschen, die versuchen es allen recht zu machen
Menschen, die versuchen es allen recht zu machen, nennt man im Englischen ‚Pleaser‘; diese Persönlichkeiten neigen in gesellschaftlichen Situationen dazu, zuviel zu essen laut einer neuen Studie. (Nicht zu verwechseln mit dem Williams-Beuren-Syndrom)
Menschen, die versuchen es anderen recht zu machen, fühlen einen immensen Druck zu essen, wenn sie glauben, dass ihr Essen einer anderen Person hilft, sich besser (vertrauter, komfortabler) zu fühlen, sagte Hauptautorin Julie Exline, Psychologin an der Case Western Reserve University, in einer Universitätspressemitteilung.
Fast jeder ist schon mal in einer Situation gewesen, in der er diesen Druck fühlte, aber Pleaser scheinen besonders sensitiv dafür zu sein.
Aber es gibt emotionale Kosten (Aufwand) für dieses Verhalten, nach dem Bericht, der in der aktuellen Ausgabe des Journal of Social and Clinical Psychologys veröffentlicht wurde.
Diejenigen, die zu viel essen, um anderen zu gefallen, tendieren dazu, ihr Verhalten später zu bedauern. Es fühlt sich nicht gut an, sozialem Druck nachzugeben, sagte Exline.
Die Studie beinhaltete 101 Collegestudenten, die einen Fragebogen ausfüllten, der ihren Charakter daraufhin beurteilte, ob er zu einer Pleaser-Persönlichkeit tendierte, also ob sie die Bedürfnisse anderer vor die eigenen stellten, sich sorgten, ob sie andere verletzen, und sensibel auf Kritik reagierten.
Jeder der Teilnehmer saß dann allein mit einer weiblichen Schauspielerin, die sich als eine andere Studienteilnehmerin ausgab. Ihr wurde eine Schüssel mit Bonbons gegeben, und die Schauspielerin nahm eine kleine Hand voll (etwa fünf Stücke), bevor sie die Schüssel dem Studienteilnehmer anbot.
Peaser essen mehr
Pleaser nahmen mehr Bonbons, sowohl im Laborversuch als auch in einer zweiten Studie, in der sich die Teilnehmer in wirklichen Ess-Situationen befanden.
Pleaser „wollen nicht ‚to rock the boat‘ (für Unruhe sorgen, für Aufregung sorgen, Staub aufwirbeln), oder die soziale Harmonie stören“, erklärte Exline.
Quelle: Journal of Social and Clinical Psychologys, Februar 2012