Glaube, Religiosität und Schlaf
Schlafen Gläubige besser? Studie untersuchte den Schlaf von Atheisten und Agnostikern, sowie den von Christen.
29.08.2020 Eine in Sleep veröffentlichte Studie über Schlaf, Religionszugehörigkeit und Annahmen über den „Himmel“ ergab, dass Atheisten und Agnostiker mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit besser schlafen als Katholiken und Baptisten.
Schlechterer Schlaf bei den gläubigen Christen
Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass 73% der Atheisten und Agnostiker berichteten, sieben oder mehr Stunden nächtlichen Schlaf zu bekommen – von der American Academy of Sleep Medicine für eine optimale Gesundheit empfohlen.
Im Gegensatz dazu gaben 63% der Katholiken und nur 55% der Baptisten an, mindestens sieben Stunden pro Nacht geschlafen zu haben. Auch gaben Atheisten und Agnostiker an, weniger Probleme beim Einschlafen zu haben.
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Die Psychologie zur Religion weist darauf hin, dass religiöses Engagement der körperlichen und geistigen Gesundheit zuträglich sein kann, behaupten die Forscher um Kyla Fergason von der Baylor University in Waco, Texas. Solche Effekte könnten durch die Schlafgesundheit vermittelt werden, die sich kausal auf Stimmung, kognitive und Immunfunktionen auswirkt.
Allerdings haben nur wenige Studien untersucht, ob Religiosität mit besserem Schlaf in Verbindung gebracht wird, und es gibt keine Studien, die die umgekehrte kausale Richtung in Betracht gezogen haben: dass besserer Schlaf sich auf religiöse Verhaltensweisen oder Wahrnehmungen auswirken kann.
Die aktuelle Studie umfasste eine bevölkerungsbezogene Stichprobe von 1.501 Teilnehmern der Baylor Religion Survey, die Fragen zur Religionszugehörigkeit, zu Verhaltensweisen und Wahrnehmungen enthält. Die Teilnehmer bewerteten auch ihre Einschlafschwierigkeiten und ihre durchschnittliche Gesamtschlafdauer.
Wer glaubt, in den Himmel zu kommen, schläft länger
Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass Teilnehmer mit sieben oder mehr Stunden Schlaf pro Nacht deutlich häufiger glaubten, dass sie in den Himmel kommen würden.
Diese Annahmen über den „Himmel“ standen jedoch in keinem Zusammenhang mit Einschlafproblemen. Nach Ansicht der Autoren deutet dieses Muster darauf hin, dass besserer Schlaf zu einer optimistischeren Aussicht führt, was sich in diesem Fall als positive Erwartung, in den Himmel zu kommen, manifestiert.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Sleep (2020). DOI: 10.1093/sleep/zsaa056.191