Gesellschaft verlangt Macho-Stereotyp
Trotz Rufen, dass Männer empfindsamer und für Gefühle aufgeschlossener seien sollen, sagt eine neue Studie, dass die Gesellschaft es immer noch bevorzugt, wenn Männer kühn und dominierend sind.
Corinne A. Moss-Racusin, eine Doktorkandidatin in Psychologie, untersuchte Männer (und Frauen) in Vorstellungsgesprächen.
Wenn Männer die Geschlechter-Regeln brechen
Die Ko-Autoren Julie E. Phelan und Professor Laurie A. Rudman schrieben „When Men Break the Gender Rules: Status Incongruity and Backlash Against Modest Men (Wenn Männer die Geschlechter-Regeln brechen: Status Unstimmigkeiten und Gegenreaktion gegen zurückhaltende Männer)“ in der Zeitschrift Psychology of Men and Masculinity.
Laut Moss-Racusin wurden die Bewerber in den inszenierten Interviews für gleich kompetent gehalten, aber die „bescheidenen“ Männer wurden weniger akzeptiert, ein Zeichen von sozialer Gegenreaktion.
Bescheidenheit bei Männern = Schwäche bzw. schwacher Charakter
Bescheidenheit bzw. Zurückhaltung wurde als Zeichen von Schwäche, eines schwächeren Charakters der Männer betrachtet, die ihre Arbeitsfähigkeit oder Performance negativ beeinflussen könnten. Bescheidenheit bei Frauen wurde weder negativ betrachtet, noch mit einem schächeren Charakter verbunden.
„Für Männer und Frauen gibt es Dinge, die sie (tun) müssen, und Dinge, die sie nicht dürfen“, sagt Moss-Racusin.
Frauen müssen sozial orientiert sein
Bild: Macho-Mann wird bevorzugt
„Frauen müssen sozial und an anderen orientiert sein, aber sie dürfen nicht dominierend sein. Historisch und interkulturell sind die Stereotypen der Männer: unabhängiger und selbstfokusierter als Frauen zu sein.“
In der Studie betrachteten 132 Frauen und 100 männliche studentische Freiwillige (die akademische Belohnungen für ihr psychologisches Seminar erhielten) 15-minütige aufgezeichnete Vorstellungsgespräche von entweder Männern oder Frauen. Alle Bewerber waren Schauspieler, die trainiert waren, um ähnliche, „bescheidene“ Antworten für die geschlechtsneutrale Position zu geben, die starke technische Fähigkeiten und soziale Kompetenz erforderte. Sie bewerteten dann die Chancen der Bewerber und charkterisierten sie.
Frauen dürfen Schwäche zeigen, Männer nicht
Die Forscher versuchten zu bestimmen welches Geschlechtsstereotyp eine Gegenreaktion förderte. Das Ergebnis:
„Frauen dürfen schwach sein, während diese Eigenschaft bei Männern strikt verboten ist,“ sagte Moss-Racusin.
„Im Kontrast dazu: Dominanz ist für Männer reserviert und für Frauen verboten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychology of Men and Masculinity, Juli 2010
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