Tennis-Psychologie
Sportpsychologie – Tennispsychologie
Ausdruck der Emotionen im Tennis: Spontane Kopfbewegungen kennzeichnen Verlierer im Wettkampf
29.06.2020 Eine psychologische Studie des Fachbereichs Neurologie, Psychosomatische Medizin und Psychiatrie des Instituts für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule Köln hat festgestellt, dass sich Verlierer entgegen bisherigen Annahmen nonverbal stärker ausdrücken als Gewinner.
Verlierer machen mehr spontane nonverbale Kopfbewegungen nach verlorenen Punkten im Tennis als nach gewonnenen Punkten. Sie führen nonverbale Bewegungen des Kopfschüttels sowohl aufwärts als auch von Seite zu Seite aus, sagt Studienautor Ingo Helmich.
Bild: pixabay
17 männliche Profi-Tennisspieler (Durchschnittsalter: 28,1 Jahre) wurden an fünf offiziellen Spieltagen der ersten Saison 2018 der Deutschen Tennis-Bundesliga analysiert.
Das gesamte spontane nonverbale Kopfbewegungsverhalten der Spieler zwischen den Punkten wurde während des Wettkampfes auf Video aufgezeichnet und von zwei ausgebildeten und zertifizierten Gutachtern mit dem NEUROpsychological GESture (NEUROpsychologisches GESture -NEUROGES) System, einem standardisierten Analysesystem für nonverbales Verhalten, im Verhältnis zu gewonnenen oder verlorenen Punkten analysiert.
Die im International Journal of Sports Science & Coaching veröffentlichten Befunde zeigen, dass Verlierer ihren Kopf signifikant häufiger bewegten, insbesondere durch phasische Aufwärtsbewegungen, wiederholte Seitwärtsbewegungen (Kopfschütteln) und phasische Seitwärtsbewegungen des Kopfes im Vergleich zu Gewinnern.
Diese Ergebnisse zeigen ein klares Bild der nonverbalen Kopfbewegungen von Gewinnern und Verlierern im Tennis, schreiben die Studienautoren. Die Analyse des nonverbalen Bewegungsverhaltens in Bezug auf Emotionen ist relevant, um die Leistung eines Athleten während eines Wettkampfes besser zu verstehen und möglicherweise zu verbessern, sagen sie.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: International Journal of Sports Science & Coaching – https://doi.org/10.1177/1747954120934598