Katze-Mensch-Kommunikation (Psychologie)

Katze-Mensch-Kommunikation

Tierpsychologie – Hund-Mensch-Beziehung

Die Rolle des ‚langsamen Augenblinzelns‘ in der Kommunikation zwischen Katze und Mensch

09.10.2020 Eine in der Zeitschrift Nature Scientific Reports veröffentlichte Studie konnte zum ersten Mal belegen, dass eine Kommunikation mit einer Katze möglich ist, indem man eine Technik zur Verengung der Augen anwendet.

Haustiere reagieren sensibel auf menschliche Signale, die die interspezifische Kommunikation erleichtern, einschließlich Hinweisen auf den emotionalen Zustand.

Die Augen sind wichtig, um Emotionen zu signalisieren, wobei der Akt des Zusammenziehens der Augen bei einer Reihe von Tierarten mit positiver emotionaler Kommunikation verbunden zu sein scheint.

‚Katzenlächeln‘

Diese Augenverengung durch den Menschen erzeugt etwas, das im Volksmund als ‚Katzenlächeln‘ bekannt ist – das sogenannte „langsame Blinzeln“ – und scheint den Menschen für die Katze anziehender zu machen.

Die augenverengenden Bewegungen bei Katzen haben einige Parallelen zum echten Lächeln beim Menschen (das Duchenne-Lächeln), ebenso wie die augenverengenden Bewegungen, die in positiven Situationen bei einigen anderen Spezies auftreten.

Die Experimente


Bild: pixabay

Das Team unter der Leitung von Tasmin Humphrey und Karen McComb, Tierverhaltensforscher an der Universität von Sussex, führte zwei Experimente durch.

Das erste ergab, dass Katzen, nachdem ihre Besitzer sie langsam angeblinzelt haben, mit größerer Wahrscheinlichkeit langsamer zurückblinzeln – im Vergleich zu keiner vorherigen Interaktion des Halters.

Das zweite Experiment, diesmal mit einem Forscher des Psychologenteams und nicht mit dem Halter, ergab, dass sich die Katzen eher der ausgestreckten Hand des Experimentators näherten, nachdem diese die Katze langsam angeblinzelt hatten – im Vergleich zu einem neutralen Ausdruck des Experimentators.

Zusammengenommen zeigt die Studie, dass diese langsame Blinzeltechnik eine Form der positiven Kommunikation zwischen Katzen und Menschen ermöglichen kann.

Katzenpsychologie – der bestehende Kontext

In der neuen Arbeit geben die Autoren einen Kontext für ihre Ergebnisse an. Die Psychologie von Katzen ist noch nicht so umfassend untersucht worden wie die von Hunden, aber das, was bereits bekannt ist, schliesst ein:

  • es hat sich gezeigt, dass Katzen die Aufmerksamkeit des Menschen durch „aufforderndes Schnurren“ effektiv erregen und manipulieren;
  • dass Katzen ihren Namen von anderen Worten unterscheiden können, auch wenn unbekannte Menschen sie rufen;
  • dass Katzen empfindlich auf menschliche emotionale Reize reagieren und ihren Kopf an einem traurigen Besitzer reiben oder stoßen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Humphrey, T., Proops, L., Forman, J. et al. The role of cat eye narrowing movements in cat-human communication. Sci Rep 10, 16503 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-73426-0

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