Absichtliches Verletzen von Tieren
Manche Tierbesitzer verletzen ihre Tiere absichtlich, um an verschreibungspflichtige Schmerzmittel zu gelangen
09.08.2018 Tierärzte in den USA sind besorgt, dass einige ihrer Kunden ihre Haustiere absichtlich verletzen, in der Hoffnung, verschreibungspflichtige Schmerzmittel zu erhalten laut einer im Fachmagazin American Journal of Public Health veröffentlichten Studie.
Obwohl Tierärzte starke Medikamente verschreiben können, wurde ihre Rolle bei der Eindämmung der Opioid-Epidemie weitgehend übersehen. Wissenschaftler der Center for Health, Work & Environment der Colorado School of Public Health und eine lokale Veterinärvereinigung fordern eine bessere Überwachung, mehr Forschung und eine bessere Ausbildung.
Rolle der Tierärzte
Die Rolle, die Tierärzte bei der Verringerung des Opioidmissbrauchs spielen, wurde nicht gründlich untersucht, sagte Lili Tenney. Unsere Ergebnisse zeigen, dass wir mehr darauf achten sollten, wie Opioidabhängige ihre Medikamente suchen – auch in Tierkliniken. Wir wollen gesunde Menschen und gesunde Haustiere sehen, schreibt sie.
Die Unterschlagung und Missbrauch von Opioiden ist ein Problem, das jeden in der Tierklinik betrifft – vom Personal über die Tierhalter bis hin zu den Haustieren selbst.
Tiermisshandlung, um an Opioide zu kommen
Von den 189 befragten Tierärzten gaben 13% an, einen Kunden gesehen zu haben, von dem sie glaubten, dass er ein Haustier absichtlich verletzt, krank oder zumindest scheinbar krank gemacht hat.
Nahezu 45% der Befragten wussten von einem Tierhalter oder einem Mitglied ihres Teams, die Opioide missbrauchen; 12% gaben an, dass ein Mitarbeiter Opioide umleitet bzw. unterschlägt oder missbraucht.
Das Center for Health, Work & Environment Team und das Colorado Consortium for Prescription Drug Abuse Prevention arbeiten daran, Opioidmissbrauch und Tiermisshandlungen durch Aufklärung von Tierärzten und deren Mitarbeitern zu bekämpfen. Gemeinsam haben sie ein Online-Training entwickelt, das sich auf Richtlinien für die Verschreibung von Opioiden und Best Practices für Tierärzte konzentriert.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: American Journal of Public Health (2018). DOI: 10.2105/AJPH.2018.304603
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