Spieltherapie fördert emotionale Heilung

Spieltherapie fördert emotionale Heilung bei chronisch kranken Kindern

Eine Form der Spieltherapie, bei der medizinische Spielzeuge verwendet werden, scheint Kindern mit chronischen Krankheiten und ihren Geschwistern zu helfen, ihre Ängste auszudrücken und ihre Hoffnung auf Genesung zu fördern.

Das innovative Projekt zielte in erster Linie auf chronisch kranke Kinder und ihre Geschwister, die im Ronald McDonald Haus in Cincinnati, Ohio unterkamen.

Den Kindern wurden Spielzeuge gegeben, die medizinischen Dingen nachgebildet wurden, wie Stethoskope, Miniaturkrankenhausbetten, Ambulanzen, Arztkoffer und intravenöses Equipment. Forscher der Universität von Cincinnati beobachteten dann die Kinder beim Spielen, bis zu zweimal im Monat.

Verarbeiten von Ängsten

Sie stellten fest, dass die Kinder durch das Spiel Ängste bearbeiteten und vollständige Genesung ausdrückten.

„Niemand starb in den Spielen, aber in einigen Fällen wollten die Geschwister ebenfalls krank sein, so dass sie Aufmerksamkeit von ihren Eltern erhielten“, sagte Dr. Laura Nabors.

Andere Befunde waren, dass die Kinder Angst hatten, Blut fließen zu lassen (im Glauben, dass dadurch etwas weggenommen wurde), denn sie waren sich nicht bewusst, dass der Körper sein Blut wieder ‚auffüllen‘ kann.

Spieltherapie eröffnet neuen Kommunikationsweg

spieltherapie

„Einige Kinder dramatisierten ihre Geschichten durch die Darstellung von bösen Ärzten“, sagt Nabors, und fügte hinzu, dass die Spieltherapie einen Weg zur Kommunikation über Ängste zwischen dem medizinischen Personal, den Eltern und sehr kleinen Patienten eröffnen kann.

Die Forscher beobachteten auch, dass die „Patienten“ in den Spielen der Kinder oftmals nach elterlicher Unterstützung fragten, was anzeigt, dass Kinder stark von ihren Eltern abhängen, wenn sie mit ihrer Krankheit fertigwerden müssen.

In einer Gruppe wurden Kinder zwischen 2 und 10 Jahren mit Kameras aufgenommen, die nur die Hände und Spielzeugarrangements aufzeichneten.

Die Forscher beobachteten auch 14 Geschwister (sieben Jungen und sieben Mädchen) von Kindern mit chronischen Krankheiten, die im Ronald McDonald Haus lebten. Die Geschwister waren 3-10 Jahre alt.

Einsamkeit und Wunsch nach Aufmerksamkeit

Nabors sagte, dass es bei den Geschwistern Fälle gab, die in ihrem Spiel anzeigten, dass sie sich von ihren Eltern „ausgeschlossen“ fühlten, weil die sich auf das kranke Kind fokussierten.

Diese Fälle beinhalteten den Ausdruck von Einsamkeit und den Wunsch nach Aufmerksamkeit. Jedoch endeten die Geschichten der Spiele, sowohl der kranken Kinder als auch der gesunden Geschwister, immer mit einer erfolgreichen Genesung.

Eine Vergleichsgruppe mit sechs Kindern (3 Jungen und 3 Mädchen) im Alter von 6 bis 8 aus Familien, die keine chronisch kranken Kinder hatten, nahm ebenfalls an der Studie teil.

„Ihr Spiel war deutlich anders, ohne reiche Spielerfahrungen und Themen, die anzeigen, dass sie traumatische Erfahrungen durchmachen“, sagt Nabors.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Cincinnati, Nov. 2013

Was denken Sie darüber? Oder haben Sie Erfahrungen damit gemacht?


Aus Lesbarkeitsgründen bitte Punkt und Komma nicht vergessen. Vermeiden Sie unangemessene Sprache, Werbung, themenfremde Inhalte. Danke.