Angststörung und Demenz

Angststörungen verbunden mit einem späteren Demenzrisiko

03.05.2018 Angststörungen (außer Zwangserkrankungen und posttraumatische Belastungsstörungen) bzw. klinisch signifikante Ängstlichkeit in der Mitte des Lebens ist mit einem erhöhten Demenzrisiko über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren verbunden laut einer in der Zeitschrift BMJ Open veröffentlichten Studie.

Gedächtnisstörung

Amy Gimson von der Universität Southampton in Großbritannien und Kollegen führten eine systematische Überprüfung der Forschungsliteratur zur Verbindung zwischen der Diagnose einer Angststörung bzw. klinisch bedeutender Ängstlichkeit und einem langfristig erhöhten Demenzrisiko durch.

Die Daten stammen aus vier Studien, in denen klinisch signifikante Angstzustände isoliert oder nach Kontrolle von Depressionssymptomen gemessen wurden. Das mittlere Zeitintervall von der Bewertung der Angst bis zur Demenzdiagnose betrug mindestens 10 Jahre.

Deutlicher Zusammenhang

Insgesamt wurden die Daten von 29.819 Personen ausgewertet. Die Forscher beobachteten in allen Studien einen positiven Zusammenhang zwischen klinisch signifikanter Ängstlichkeit und einer späteren Demenz. Eine Metaanalyse wurde aufgrund der Heterogenität der Studien nicht durchgeführt.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Angststörung ein Risikofaktor für eine spätere Demenz sein kann, mit Ausnahme von Angst, die mit prodromalem kognitiven Verfall zusammenhängt, schreiben die Autoren.

Mit zunehmendem Fokus auf die Identifizierung veränderbaren Risikofaktoren für Demenz sind mehr hochwertige prospektive Studien erforderlich, um zu klären, ob die klinische Angst ein Risikofaktor für Demenz ist, separat von einem prodromalen Symptom (ein einer Erkrankung vorangehendes Symptom), schließen die Studienautoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Southampton; BMJ Open (2018). DOI: 10.1136/bmjopen-2017-019399

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