Studie untersuchte Zusammenhang zwischen Angststörungen bei Patienten mit Autoimmunentzündung der Schilddrüse; Ibuprofen scheint hilfreich
07.09.2020 Patienten mit einer Autoimmunentzündung der Schilddrüse (auch Autoimmunthyreoiditis oder Hashimoto-Thyreoiditis genannt) haben laut einer Studie, die auf der e-ECE 2020 vorgestellt wurde, möglicherweise ein höheres Risiko für die Entwicklung von Angststörungen.
Die Studie ergab, dass Menschen mit starken Angstzuständen auch eine Entzündung der Schilddrüse haben können, die durch die Einnahme des nichtsteroidalen Entzündungshemmers Ibuprofen reduziert werden kann.
Bild: David Karich
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Schilddrüsenfunktion eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Angststörungen spielen könnte und dass die Autoimmunthyreoiditis als zugrundeliegender Faktor bei psychiatrischen Störungen, wie z.B. Angsterkrankungen, untersucht werden sollte.
Neuere Studien deuten darauf hin, dass Angststörungen mit einer Funktionsstörung der Schilddrüse verbunden sein können. Daher ist es wichtig zu verstehen, wie dies zu Angstzuständen beitragen kann, damit Patienten wirksamer behandelt werden können.
Dr. Juliya Onofriichuk vom Kyiv City Clinical Hospital und Kollegen untersuchten die Schilddrüsenfunktion bei 29 Männern (Durchschnittsalter 33,9 Jahre) und 27 Frauen (Durchschnittsalter 31,7 Jahre) mit diagnostizierter Angststörungen, die auch Panikattacken durchmachten.
Mit Ultraschalluntersuchungen ihrer Schilddrüsen wurde die Schilddrüsenfunktion beurteilt und der Spiegel der Schilddrüsenhormone gemessen. Die Angstpatienten zeigten Anzeichen einer Schilddrüsenentzündung, aber die Schilddrüsenfunktion war nicht beeinträchtigt, und die Schilddrüsenhormonspiegel lagen alle im normalen Bereich, wenn auch leicht erhöht.
Sie wurden auch positiv auf gegen die Schilddrüse gerichtete Antikörper getestet. Eine 14-tägige Behandlung mit Ibuprofen und Thyroxin reduzierte die Hashimoto-Thyreoiditis, normalisierte die Schilddrüsenhormonspiegel und verringerte die Angstwerte der Patienten.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das endokrine System bei Angststörungen eine wichtige Rolle spielen könnte. Ärzte sollten bei der Untersuchung von Patienten mit Angstzuständen auch die Schilddrüse und das weitere endokrine System sowie das Nervensystem berücksichtigen, sagt Onofriichuk.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: e-ECE 2020
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