Bipolare Störung: Kindesmisshandlung, Kindesmissbrauch

Bipolare Störung: Kindesmisshandlung, Kindesmissbrauch

Psychische Störungen – Affektive Störungen

Höherere Wahrscheinlichkeit für Misshandlungen in der Kindheit

13.10.2016 Laut einer im Fachblatt British Journal of Psychiatry veröffentlichten Studie der Universität Manchester wurden Menschen mit Bipolarer Störung in ihrer Kindheit 2,63-fach wahrscheinlicher emotional, körperlich oder sexuell misshandelt bzw. missbraucht als gleichaltrige Personen aus der allgemeinen Bevölkerung.


Bild: George Hodan

In der Studie analysierten die Forscher Daten aus 19 Studien aus den Jahren 1980 bis 2014 mit Millionen von Krankenblättern, Interviews und Bewertungen.

Schwere Kindheit

Sie verglichen die Wahrscheinlichkeit für schwere Probleme in der Kindheit – wie physische und emotionale Misshandlungen und sexuellen Missbrauch – bei Menschen mit und ohne eine Diagnose von Bipolarer Störung.

Studienautor Dr. Filippo Varese sagte, dass sehr viele Forschungsarbeiten sich auf die biogenetischen Ursachen und Risikofaktoren fokussiert hätten, aber nach einer Studie zur Schizophrenie hatten die Wissenschaftler das Gefühl, sie könnten ähnliche Effekte bei Bipolaren finden. Die Verbindung zwischen einer schwierigen Kindheit und einer späteren Diagnose mit dieser schweren Erkrankung ist äußerst stark, sagte er.

Die Autoren definierten eine schwere bzw. schwierige Kindheit als das Erleben von Vernachlässigung, Bullying, Misshandlungen oder Verlust eines Elternteils vor dem Alter von 19 Jahren.

Stärkste Beziehung mit emotionalen Misshandlungen

Sie stellten fest, dass die stärkste Verbindung zwischen emotionaler Misshandlung und der Entwicklung der Bipolaren Störung bestand – das Risiko für die spätere Entwicklung dieser Störung war um 400% erhöht (OR = 4,04, 95% CI 3,12-5,22). Der Verlust eines Elternteils erhöhte die Gefahr aber nicht deutlich.

Die Ergebnisse sind bedeutsam vor allem auch für die Behandler bei der Entwicklung von personalisierten Therapieplänen, in die der Faktor Kindheitserlebnisse einfließen muss, sagten die Forscher.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Manchester, British Journal of Psychiatry – DOI: 10.1192/bjp.bp.115.179655; Okt. 2016

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