Positives Erinnern gegen Depressionen

Erinnern / Erinnerungen gegen Depressionen

Psychische Krankheiten – Depressive Störung – Interventionen

Loci-Methode: Erinnerungsmethode könnte Depressiven helfen, sich an gute Zeiten zu erinnern

26.02.2013 Eine neue Forschungsstudie zeigt, dass die Loci-Erinnerungsmethode, Personen mit Depressionen helfen kann, sich besser (täglich) an positive Erfahrungen zu erinnern.

Frühere Forschungen konnten demonstrieren, dass, wenn man in der Lage ist, konkrete und detaillierte positive oder selbst-affirmative Erinnerungen abzurufen, dies eine positive Stimmung für Menschen mit einer Depression bedeuten kann.

Aber diese Art lebhafter Erinnerungen sind für Menschen mit Depressionen schwer abzurufen.

Forscher Tim Dalgleish, vom Medical Research Council Cognition und der Brain Sciences Unit, und seine Kollegen vermuteten: Wenn sie eine bekannte Methode verwendeten, um das Erinnerungsvermögen zu verbessern – bekannt als die “Loci-Methode” – dies depressiven Patienten helfen könnte, sich an positive Erfahrungen mit größerer Leichtigkeit zu erinnern.

Loci-Methode gegen Depression
Loci-Methode gegen Depression
1.Seite von Ciceros De oratore, in dem
er seine Gedächtnismethode vorstellte.

Die Loci-Methode

Die Loci-Methode besteht daraus, lebhafte Erinnerungen mit physischen Objekten oder Standorten zu verbinden, z.B. Gebäude, die man während der täglichen Fahrt zur Arbeit immer wiedersieht. Um die Erinnerungen abzurufen, muss man sich nur die tägliche Fahrt zur Arbeit vorstellen.

In der Studie wurden depressive Patienten darum gebeten, sich 15 positive Erinnerungen ‘bereitzulegen’.

Eine Gruppe wurde darum gebeten, die Loci-Methode zu verwenden, um die Assoziationen in ihrem Gedächtnis zu schaffen, während eine Kontrollgruppe einfaches Auswendiglernen anwenden sollte, während sie die Erinnerungen basierend auf deren Ähnlichkeiten gruppierten. Nach dem Einüben ihrer Techniken sollten die Teilnehmer, sich an so viele ihrer 15 positiven Erinnerungen erinnern wie sie konnten.

Die zwei Methoden waren gleichermaßen wirksam beim ersten Gedächtnistest im Laboratorium – beide Gruppen waren in der Lage beinahe alle 15 Erinnerungen abzurufen. Aber nachdem einige Zeit vergangen war, zeigten die Methoden Unterschiede in ihrer Wirksamkeit.

Langfristig war Loci-Methode wirksamer

Nach einer Woche erhielten die Teilnehmer daheim überraschend einen Telefonanruf von den Forschern, die sie darum baten, ein weiteres Mal die Erinnerungen abzurufen.

Die Teilnehmer mit der Loci-Methode konnten bedeutend besser ihre positiven Erinnerungen abrufen, verglichen mit den Probanden der Kontrollgruppe.

Diese Daten zeigen, dass es mit der Loci-Methode möglich ist, lebhafte positive Erfahrungen mit physischen Objekten oder Standorten zu verbinden, und dies macht es für depressive Menschen leichter diese positiven Erinnerungen abzurufen. Dies kann ihnen dabei helfen, ihre depressive Stimmung langfristig zu verbessern.
Clinical Psychological Science

Der Abruf von glücklichen Erinnerungen kann das Risiko für Depressionen verringern

14.01.2019 Die Erinnerung an positive Ereignisse und Erfahrungen kann jungen Menschen helfen, im späteren Leben Resilienz (psychologische Widerstandsfähigkeit) gegen Depressionen aufzubauen laut einer in Nature Human Behaviour veröffentlichten Studie.

Menschen erinnern sich oft an vergangene Ereignisse in ihrem Alltag, manchmal auch als Strategie, um die Stimmung anzuheben, wenn sie traurig sind.

Erinnern an positive Erlebnisse zur Stärkung der Resilienz

mädchen depressiv
Bild: George Hodan

Ein Forscherteam der Universität Cambridge und des University College London untersuchte, ob das Erinnern an positive Erlebnisse ein möglicher Weg sein könnte, um die Resilienz zu stärken und sich vor Stress im Jugendalter zu schützen.

Um ihre Annahme zu überprüfen, analysierten die Forscher Daten von 427 jungen Menschen im Durchschnittsalter von 14 Jahren aus Cambridge und der näheren und weiteren Umgebung, die alle als ‘von Depressionen bedroht’ galten.

Sie untersuchten die Wirkung des Erinnerns an positive Erfahrungen auf zwei Anzeichen einer Anfälligkeit für Depressionen:

  • negative selbstbezogene Gedanken und
  • hohe Werte des Stresshormons Cortisol am Morgen.

Weniger selbstbezogene Gedanken und Stress

Das Team um Adrian Dahl Askelund stellte fest, dass Erinnerungen an bestimmte positive Erfahrungen / Erlebnisse mit weniger negativen selbstbezogenen Gedanken und 12 Monate später mit einem niedrigeren Cortisolspiegel verbunden waren.

Mit anderen Worten: Erinnerten sich die Probanden an bestimmte positive Ereignisse reduzierte dies ihre Anfälligkeit für Depressionen im Laufe eines Jahres.

Weitere Untersuchungen zeigten, dass die Erinnerung an positive / glückliche Erlebnisse nur negative selbstbezogene Gedanken und depressive Symptome als Reaktion auf belastende Lebensereignisse reduzierte, jedoch nicht, wenn die Jugendlichen keine belastenden Lebensereignisse erlebt hatten.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Nature Human Behaviour (2019). DOI: 10.1038/s41562-018-0504-3

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