Inositol oder Inosit (Cyclohexanhexol), früher auch ‚Muskelzucker‘ genannt, ist ein sechswertiger cyclischer Alkohol, spielt im Gehirn bei der Signalweiterleitung eine wichtige Rolle und ist bereits in Studien bei Depressionen untersucht worden.
Warum wird Inositol bei Depression in Betracht gezogen ?
Menschen mit Depressionen zeigen niedrigere Inosit-Spiegel. Die Ergänzung mit diesem Nährstoff kann einen Mangel beheben und zu einer Verbesserung der Depressionssymptome führen.
Wieviel Inosit sollte man einnehmen?
Die Experten empfehlen eine Einnahme von 12 Gramm Inositol täglich.
Einsatz in Depressionsstudien
- Vorläufige Daten zeigen, dass Menschen mit Depressionen niedrigere Inositolspiegel haben.1
- Supplementation mit großen Mengen von Inositol, können den Körper veranlassen, seine Inosit-Depots um bis zu 70% zu vergrößern.2
- In einer Doppelblind-Studie zeigten depressive Menschen, die 12 Gramm Inositol pro Tag vier Wochen lang erhielten, eine signifikante Verbesserung der Symptome im Vergleich zu den Teilnehmern, die Placebos bekamen.3
- In einer Doppelblind-Follow-up Studie konnte die antidepressive Wirkung von Inositol repliziert werden. Die Hälfte derjeniger, die auf die Inositol-Supplementierung reagiert hatten, wurden schnell rückfällig, wenn Inosit abgesetzt wurde.4
- Eine neuere Studie der University of Oxford fand dagegen keine eindeutigen Belege für eine signifikante Verbesserung depressiver Symptome. Es gab aber auch keine Verschlechterung.5
Zusammenfassung: (Bis heute) einige ‚gute‘ Studien mit uneindeutigen Ergebnissen zu Inositol, die eher auf einen Nutzen bei depressiven Menschen hinweisen; zumal es auch zu keinen Nebenwirkungen – laut den Studien – kam.
Inosit wurde früher den B-Vitaminen zugeordnet. Er kommt in vielen Pflanzen und Tieren vor; Im Körper tritt Inositol zumeist verestert auf.
Rechtlicher Hinweis: Diese Empfehlungen sind nicht vollständig und können nicht den Rat Ihres Arztes oder Apothekers ersetzen. Weitere Behandlungshinweise sind am Ende der Seite unter Hinweise zu finden.
Referenzen:
1. Barkai AI, Dunner DL, Gross HA, et al. Reduced myo-inositol levels in cerebrospinal fluid from patients with affective disorder. Biol Psychiatry 1978;13:65-72.
2. Levine J, Rapaport A, Lev L. Inositol treatment raises CSF inositol levels. Brain Res 1993;627:168-70.
3. Levine J, Barak Y, Gonzalves M, et al. Double-blind, controlled trial of inositol treatment of depression. Am J Psychiatry 1995;152:792-4.
4. Levine J, Barak Y, Kofman O, Belmaker RH. Follow-up and relapse analysis of an inositol study of depression. Isr J Psychiatry Relat Sci 1995;32:14-21.
5. Cochrane Database Syst Rev. 2004;(2):CD004049. Inositol for depressive disorders. Taylor MJ1, Wilder H, Bhagwagar Z, Geddes.