Pränatale Depression – Folgen für das Kind

Pränatale Depression – Folgen für das Kind

Psychische Krankheiten – Depressive Störungen

Pränatale Depression verändert die Konnektivität im Gehirn und das Verhalten des Kindes

15.08.2020 Eine veränderte Konnektivität (die Verbindungen) des Gehirns könnte eine Möglichkeit sein, wie pränatale Depressionen das Verhalten von Kindern beeinflussen laut einer in JNeurosci veröffentlichten Studie.

Bis zu einem Fünftel der Frauen zeigen während der Schwangerschaft Depressionssymptome mit unbekannten Auswirkungen auf den Fötus. Pränatale Depressionen sind mit Verhaltens- und Entwicklungsproblemen beim Kind sowie mit einem erhöhten Risiko verknüpft, im Alter von 18 Jahren eine Depression zu entwickeln. Aber wie eine pränatale Depression zu diesen Veränderungen führt ist bislang unklar.


Bild: pixabay

Rebecca E. Hay von der University of Calgary und Kollegen untersuchten 54 Mutter/Kind-Paare. Die Mütter gaben über ihre Depressionssymptome zu verschiedenen Zeitpunkten während ihrer Schwangerschaft Auskunft. Zur Untersuchung der weißen Substanz im Gehirn der Kinder setzte das Forscherteam Diffusions-MRT ein, ein bildgebendes Verfahren, das die Stärke struktureller Verbindungen zwischen Hirnregionen aufzeigt.

Ausgeprägtere pränatale Depressionssymptome waren mit schwächeren Verbindungen der weißen Substanz zwischen Hirnregionen verbunden, die an der emotionalen Verarbeitung beteiligt sind.

Diese Veränderung könnte zu dysregulierten emotionalen Zuständen bei den Kindern führen und möglicherweise erklären, warum die Kinder depressiver Mütter ein höheres Risiko haben, selbst eine Depression zu entwickeln, schreiben die Studienautoren.

Die geschwächte weisse Substanz wurde mit erhöhter Aggression und Hyperaktivität bei den männlichen Kindern in Verbindung gebracht.

Diese Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit einer besseren pränatalen Betreuung, um pränatale Depressionen zu erkennen und zu behandeln, um die Mutter und die Entwicklung des Kindes zu unterstützen, schließen die Studienautoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: JNeurosci, DOI: 10.1523/JNEUROSCI.0481-20.2020

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