Verringerte visuelle Kontrastunterdrückung während schwerer depressiver Episoden
30.03.2021 Forscher der Fachrichtungen Psychiatrie und Psychologie an der Universität Helsinki untersuchten die Auswirkungen von Depressionen auf die visuelle Wahrnehmung.
Die Studie bestätigte, dass die Verarbeitung von visuellen Informationen bei depressiven Menschen verändert ist, ein Phänomen, das höchstwahrscheinlich mit der Verarbeitung von Informationen in der Großhirnrinde zusammenhängt.
Die Studie wurde im Journal of Psychiatry and Neuroscience veröffentlicht.
In der Studie wurde die Verarbeitung visueller Informationen von Patienten mit Depressionen mit der einer Kontrollgruppe anhand von zwei visuellen Tests verglichen. In den Wahrnehmungstests verglichen die Probanden die Helligkeit und den Kontrast von einfachen Mustern.
Wahrnehmung des Kontrasts
Überraschend war, dass depressive Patienten den Kontrast der gezeigten Bilder anders wahrnahmen als nicht-depressive Personen, sagt Studienautor Viljami Salmela.
Depressive Teilnehmer nahmen die in den Mustern dargestellte visuelle Täuschung als schwächer und damit den Kontrast als etwas stärker wahr, als diejenigen, bei denen keine Depression diagnostiziert worden war.
Der Kontrast war bei den nicht-depressiven Probanden um etwa 20 % reduziert, während der entsprechende Wert bei den depressiven Patienten bei etwa 5 % lag, erklärt Salmela.
Depressionen können jedoch nicht durch die Prüfung der visuellen Wahrnehmung identifiziert werden, da die beobachteten Unterschiede gering sind und sich nur beim Vergleich von Gruppen manifestieren, sagt Salmela.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Psychiatry and Neuroscience (2021). DOI: 10.1503/jpn.200091