16.07.2013 Eine neue spanische Studie zeigt, dass Impulsivität verbunden mit einer Essstörung eine komplexe Erkrankung ist, die häufig eine schlechte Prognose hat.
Stärkere Ausprägung der Essstörung
Forscher folgten 191 Patienten und entdeckten, dass Hyperaktivitätssymptome verursacht durch Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS) mit mehr Impulsivität und einer stärkeren Ausprägung bei Patienten mit Essstörungen verbunden sind.
Auch wenn eher seltener anzutreffen, erhält ADHS bei Erwachsenen eine geringe wissenschaftliche Aufmerksamkeit. Während einige Studien einen Verbindung zwischen ADHS und anormalen Essverhalten gezeigt haben, konnte dies zwischen ADHS und Essstörungen bei Erwachsenen bisher nicht wissenschaftlich bestätigt werden.
In der gegenwärtigen Studie arbeiteten Forscher der Bellvitge Universitätsklinik mit Forschern der Psychiatrieabteilung der Vall d’Hebron Universitätsklinik zusammen. Die Krankenhäuser befinden sich in oder in der Nähe von Barcelona.
Zusammenhang mit Impulsivität
ADHS Symptome im Zusammenhang mit Hyperaktivität, wie Impulsivität, kommen manchmal bei Patienten mit Essstörungen vor, sagte der leitende Forscher Fernando Fernández-Aranda.
Diese Störungen „zeigen sich hauptsächlich bei Patienten mit einer impulsiveren Persönlichkeit: Personen mit Bulimie, Binge Eating und unspezifischen Essstörungen.
„Andererseits zeigen eher restriktive Anorexie-Patienten und jene mit mehr Disziplin diese Symptome nicht.“
Die Forscher sagten, dass die gegenwärtige Studie ermöglichte, ein Modell zu entwickeln, das nützlich für die klinische Früherkennung von Risikofaktoren (die zu einer Essstörung führen könnten) sein könnte.
ADHS Symptome sind ‚positiv‘ mit impulsiven Persönlichkeitseigenschaften und dem Alter verbunden. Impulsivere und ältere Patienten haben ein gesteigertes Risiko, eine Essstörung zu entwickeln. Impulsivität ist auch mit einem größeren Schweregrad der Störung verbunden.
Schlechtere Prognose bei ADHS
Außerdem sagen die Forscher, dass die Symptome der Impulsivität mit einer niedrigen Selbstbestimmung/Eigenregie verbunden sind, eine Charaktereigenschaft, die die Fähigkeit einschließt, zu planen und Ziele mittel- und langfristig zu erreichen.
„Deswegen haben Patienten mit ADHS Symptomen auch eine schlechtere Prognose, weil es für sie schwerer ist eine Behandlung abzuschliessen“, sagte Fernández-Aranda.
Laut Fernández-Aranda wird das neue Modell nicht nur klinisch, sondern auch für die Untersuchung der Vorgänge im Gehirn nützlich sein, die das Belohnungssystem regulieren; diese sind bei mehreren Verhaltenspathologien, wie Essstörungen, pathologisches Spielen und anderen Verhaltenssüchten, ähnlich.
Quelle: Bellvitge Biomedical Research Institut, Juli 2013
Mein Sohn hat ADHS.
Ab ungefähr seinem 10ten Lebensjahr fing er immer unkontrollierten an, zu essen und wurde immer träger und dicker. Seit geraumer Zeit nimmt er Methylphenidad. Sein Essverhalten hat sich stark reguliert, er hat sehr viel abgenommen.