Persönlichkeitsstörung Selbstdiagnose
Vergleich der Diagnose von Persönlichkeitsstörungen: Selbstdiagnose und die von Psychologen, Psychiatern
25.06.2018 Eine psychologische Studie der Purdue Universität zeigt, dass die Kluft zwischen der Diagnose eines Klinikers (wie Psychologen / Psychiater) und der Selbstdiagnose bzw. Selbsteinschätzung eines Patienten nicht so groß ist, wie es zuvor angenommen wurde, wenn beide die gleichen Bewertungsinstrumente verwenden.
Die Forschungsergebnisse wurden im Journal of Consulting and Clinical Psychology veröffentlicht. Sie verringern die Besorgnis, dass die Betroffenen ihre eigene Persönlichkeitspathologie nicht erkennen, schreiben die Wissenschaftler um Douglas Samuel.
Behandelnde Ärzte bzw. Psychiater und Psychotherapeuten stellen die Mehrheit der psychischen Gesundheitsdiagnosen, doch ist wenig über die Gültigkeit ihrer Routinediagnosen bekannt, einschließlich der Übereinstimmung mit den Selbstberichten der Patienten.
Dies ist besonders bei Persönlichkeitsstörungen hervorzuheben, da die Fachliteratur eine schwache Übereinstimmung zwischen Therapeuten und Klienten vermuten lässt.
Die bestehende Forschungsliteratur ist durch eine Fokussierung auf Kategorien der Persönlichkeitsstörungen und kurze Therapeutenberichte eingeschränkt.
Die aktuelle Studie erhob die Einstufungen zu den Persönlichkeitsdimensionen von 54 Therapeuten-Klienten-Dyaden in ambulanten Kliniken.
Persönlichkeitsinventar des DSM-5
Die Klienten (52% Frauen, 94% weiß, 39,8 Jahre im Durchschnitt) benutzten das Persönlichkeitsinventar des DSM-5 (PID-5) zu den dimensionalen Persönlichkeitsstörungsmerkmalen zur Selbstdiagnose, während Therapeuten (72% Frauen, 89% weiß) die Informant Version zu den gleichen Werten benutzten.
Es zeigte sich eine höhere Übereinstimmung in der Rangfolge als in früheren Studien mit einem mittleren Zusammenhang von 0,41 über die PID-5-Bereiche.
Interessanterweise zeigten Mittelwertvergleiche, dass die Patienten eine signifikant höhere Persönlichkeitspathologie berichteten als ihre Therapeuten.
Dieser Effekt war besonders bemerkenswert für den Bereich des Psychotismus, der die niedrigste Korrelation (r = 0,16) und die größten mittleren Diskrepanzen aufwies.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Consulting and Clinical Psychology http://dx.doi.org/10.1037/ccp0000304