Prurigo nodularis und die Psyche
Klinische Psychologie – psychische Krankheitsbilder
Prurigo nodularis verbunden mit psychischen Störungen
24.08.2019 Prurigo nodularis ist mit psychischen Erkrankungen, systemischen Krankheiten und HIV-Infektion verbunden laut einer im Journal of Investigative Dermatology veröffentlichten Studie.
Amy H. Huang von der Johns Hopkins University School of Medicine in Baltimore und Kollegen untersuchten die Prävalenz (Rate der Erkrankten) von Prurigo nodularis und die Belastung durch damit verbundene Erkrankungen in einer Real-World US-Population.
Prurigo nodularis (PN) ist eine Hautkrankheit, die durch pruritische (juckende) Knoten gekennzeichnet ist, die normalerweise an den Armen oder Beinen auftreten.
Bild: Gerd Altmann
Erwachsene mit Prurigo nodularis (18 bis 64 Jahre; 7.095 Patienten) wurden mit drei Kohorten verglichen: alters- und geschlechtsspezifische Kontrollteilnehmer aus der Allgemeinbevölkerung (16.595 Kontrollen), Patienten mit Neurodermitis (23.882 Personen) und Patienten mit Psoriasis (38.283 Personen).
Die Forscher fanden heraus, dass 72 pro 100.000 an PN erkrankt waren, wobei die US-Bevölkerung im Alter von 18 bis 64 Jahren als Referenz diente.
Psychische Erkrankungen / Probleme
Patienten mit Prurigo nodularis hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für psychische Probleme und Erkrankungen wie
- Essstörungen (Odds Ratio 4,66),
- selbstverletzendes Verhalten (OR 3,17),
- Aufmerksamkeitsdefizit / Hyperaktivitätsstörung (OR 2,89),
- Schizophrenie (OR 2,26),
- Stimmungsstörungen (wie Depression, Bipolare Störung OR 2,24),
- Angststörungen (OR 1,93) und
- Drogensucht (OR 1,62).
Körperliche Begleiterkrankungen
Die Wahrscheinlichkeit für eine HIV-Infektion und ein Non-Hodgkin-Lymphoms waren bei Prurigo nodularis erhöht (OR 2,68 bzw. 2,28). PN korrelierte auch mit Adipositas, Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes (OR 1,61, 1,50 bzw. 1,42) und mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Dialyse bzw. chronische Nierenerkrankungen, Herzinsuffizienz, zerebrovaskuläre Erkrankungen und koronare Herzkrankheiten (OR 4,88, 1,85, 2,18, 1,98 bzw. 1,76).
Die Kenntnis der damit verbundenen psychischen und körperlichen Erkrankungen kann auch dazu beitragen, eine umfassende Aufarbeitung und Management von Prurigo nodularis sicherzustellen, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Investigative Dermatology – DOI: https://doi.org/10.1016/j.jid.2019.07.697
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