Vitamine der Gruppe B können die Konzentration bei Menschen mit einer ersten psychotischen Episode verbessern
15.01.2019 Vitamine der B-Gruppe können für die Aufrechterhaltung der Konzentrationsfähigkeit bei Menschen mit einer ersten psychotischen Episode von Nutzen sein laut einer in Biological Psychiatry publizierten Studie.
Die von der Psychologin Kelly Allott vom Orygen (National Centre of Excellence in Youth Mental Health) und Kollegen durchgeführte Forschungsarbeit untersuchte die Auswirkungen von Vitamin B12, B6 und Folsäure (Vitamin B9) an Personen mit psychotischen Erfahrungen, nachdem Studien an Menschen mit Schizophrenie gezeigt hatten, dass eine erhöhte Zufuhr dieser B-Vitamine den Spiegel der Aminosäure Homocystein senken und die psychiatrischen Symptome verbessern konnte.
Erhöhte Homocystein-Werte
Symbolbild
Allott sagte, dass erhöhte Homocysteinwerte bei Menschen mit Schizophrenie mit schwerwiegenderen Symptomen in Verbindung gebracht wurden.
Eine erste psychotische Episode kann ein Vorläufer von Schizophrenie sein, aber psychotische Symptome können auch mit einer bipolaren Störung oder einer schweren Depression verbunden sein.
In der Studie erhielten 100 Jugendliche, die das Early Psychosis Prevention and Intervention Centre (EPPIC) von Orygen Youth Health besuchten, nach dem Zufallsprinzip entweder B-Vitaminpräparate oder eine Placebotablette einmal täglich über 12 Wochen erhalten.
In diesem Zeitraum wurden Homocysteinspiegel, psychotische Symptome und kognitive Funktionen (z.B. Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und Lernfähigkeit) der Patienten bewertet.
Vitamin-B-Komplex verbessserte Konzentration und Aufmerksamkeit
Die Ergebnisse zeigten, dass Teilnehmer, die die B-Vitaminpräparate erhielten, in den 12 Wochen besser bei der Durchführung von Konzentrations- und Aufmerksamkeitsaufgaben waren als die Teilnehmer, die Placebo erhielten.
Insbesondere Frauen und Personen mit affektiver Psychose zeigten eine verbesserte Neurokognition in ausgewählten Bereichen nach der Gabe von B-Vitaminen.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Biological Psychiatry – DOI: https://doi.org/10.1016/j.biopsych.2018.12.018