Bauchschmerzen (Psychologie, Psyche)
Psychische Probleme – Psychosomatik
Psychologisches Screening hilfreich bei Kindern / Jugendlichen mit Bauchschmerzen
19.08.2018 Systematisches Screening auf Angst, funktionelle Beeinträchtigung, psychische Belastungen und Schmerzen kann die psychologische Überweisungsrate bei pädiatrischen Patienten mit Bauchschmerzen erhöhen laut einer im Fachblatt Pediatrics herausgegebenen Studie.
Bild: Patrice Audet
Dr. Natoshia R. Cunningham vom Cincinnati Children’s Hospital Medical Center und Kollegen implementierten einen Screening-Prozess für Patienten, die über psychische Belastungen wie Ängste, funktionelle Beeinträchtiungen im Alltag und Schmerzen in einer großen gastroenterologischen Abteilung innerhalb eines großen medizinischen Zentrums berichten konnten.
Bei Patienten im Alter von 8 bis 18 Jahren mit Bauchschmerzen wurden Methoden zur Qualitätsverbesserung und traditionelle analytische Ansätze eingesetzt, um die Machbarkeit und Ergebnisse des Routine-Screenings zu testen.
Die Forscher beobachteten einen Anstieg der Screening-Raten von weniger als 1 auf über 80 Prozent. In den ersten sechs Monaten hatten 1.291 Patienten mit Bauchschmerzen das Screening abgeschlossen.
Ängste, funktionelle Beeinträchtigung, Schmerzen
Heranwachsende mit Bauchschmerzen hatten häufig klinisch signifikante Angstzustände (43,1 Prozent), eine funktionelle Beeinträchtigung (45 Prozent) und erhöhte Schmerzen (61,5 Prozent).
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Es bestand ein Zusammenhang zwischen klinisch signifikanter Angst und ausgeprägteren Schmerzen und schmerzbedingter Beeinträchtigungen. Klinische Befunde in allen drei Bereichen wurden bei 21 Prozent der Jugendlichen beobachtet; in solchen Fällen erhielten die medizinischen Dienstleister eine automatisierte Aufforderung zur personalisierten Versorgung, die auch die Berücksichtigung einer psychologischen Überweisung beinhaltete.
Die psychologische Überweisungsrate stieg nach Projektdurchführung von 8,3 auf 15,2 pro 1.000 Patienten.
Das systematische Screening auf Angst, Schmerz und schmerzbedingte Beeinträchtigung als Teil der medizinischen Versorgung kann mit klinisch aussagekräftigen Ergebnissen zuverlässig durchgeführt werden, schreiben die Autoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Pediatrics – doi: 10.1542/peds.2017-2876
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