Die Scham bei psychischen Störungen, Erkrankungen
Klinische Psychologie – psychische Krankheitsbilder
Scham, Selbstidentifikation mit einer psychischen Erkrankung und die Bereitschaft Hilfe zu suchen
Bild: John Hain
12.02.2020 Eine in Psychiatry Research veröffentlichte Studie untersuchte anhand einer Stichprobe der nordostdeutschen Allgemeinbevölkerung (n = 1.330) aus einer epidemiologischen Studie (SHIP), ob Scham, soziale Distanz und die Abneigung gegenüber der Selbstidentifizierung mit einer psychischen Störung die Bereitschaft, Hilfe bei psychischen Erkrankungen zu suchen, beeinträchtigen können.
Die Analysen von L.N.Schulze vom Fachbereich Psychologie der Universität Greifswald und Kollegen wurden für die lebenslange Diagnose jeder psychischen Krankheit geschichtet.
Scham war der stärkste negative prognostizierende Faktor für die Bereitschaft, Hilfe zu suchen (beta = -0,183, p < 0,001).
Die Psychologen konnten zeigen, dass Scham wesentlich die negative Verbindung zwischen sozialer Distanz und dieser Bereitschaft beeinflusste.
Die Ergebnisse bestätigen die wichtige Rolle von Scham als Hindernis bei der Suche nach Hilfe bei psychischen Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung, schließen die Forscher.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Psychiatry Research – https://doi.org/10.1016/j.psychres.2020.112819