Risikofaktor für Entwicklung von Schizophrenie: Einkommen der Eltern und die Einkommensveränderungen im Kindesalter
27.10.2019 Eine in JAMA Psychiatry veröffentlichte Studie untersuchte, wie das Einkommen der Eltern und die Einkommensveränderungen im Kindesalter mit einem späteren Risiko für Schizophrenie verbunden sind.
Christian Hakulinen vom psychologischen Fachbereich der Universität Helsinki und Kollegen untersuchten die Daten von etwas mehr als einer Million Teilnehmern, von denen 51,3% männlich waren. Von den Teilnehmern erhielten 7.544 (4.124 [54,7%] Männer) während 11,6 Millionen Personenjahren Follow-Up die Diagnose Schizophrenie.
Niedriges Einkommen der Eltern
Bild: Gerd Altmann
Die Psychologen stellten einen umgekehrten Zusammenhang zwischen dem Einkommen der Eltern und dem Risiko für eine spätere Schizophrenie fest, wobei Kinder aus Familien mit niedrigem Einkommen ein besonders hohes Risiko hatten.
Die Ergebnisse wurden abgeschwächt, die Risikogradienten blieben jedoch nach Bereinigung um Urbanisierung, elterliche psychische Störungen, Bildungsstand der Eltern und Anzahl der Veränderungen im Status der Trennung von Eltern und Kindern erhalten.
Dosis-Wirkungs-Beziehung
Es wurde eine Dosis-Wirkungs-Beziehung beobachtet, bei der mehr Zeit unter einkommensschwachen Bedingungen mit einem höheren Schizophrenie-Risiko verbunden war. Unabhängig vom Einkommensniveau der Eltern bei der Geburt war die Aufwärtsveränderung des Einkommens mit einem geringeren Schizophrenie-Risiko im Vergleich zur Verringerung des Einkommens verbunden.
So hatten beispielsweise Kinder, die im Alter von 15 Jahren im unteren Einkommensquintil geboren wurden und blieben, im Vergleich zur Referenzgruppe ein erhöhtes Risiko von 4,12 (95% CI, 3,71-4,58) für Schizophrenie (Referenzgruppe: Personen die im wohlhabendsten Quintil geboren wurden und blieben).
Verringerung des Einkommens
Doch selbst ein Anstieg vom niedrigsten Einkommensquintil bei der Geburt auf das zweitniedrigste im Alter von 15 Jahren schien sich die Risikoerhöhung zu verringern (HR 2,80; 95% CI, 2,46-3,17).
Im Gegenzug war das Risiko für die Entwicklung einer Schizophrenie bei denjenigen höher, die im wohlhabendsten Quintil geboren wurden und eine rückläufige Einkommensveränderung zwischen Geburt und Alter von 15 Jahren aufwiesen.
Die Ergebnisse dieser Studie deuten also darauf hin, dass das Einkommen der Eltern und die Einkommensveränderungen im Kindesalter mit dem Schizophrenie-Risiko verbunden sind, schließen die Studienautoren.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: JAMA Psychiatry. Published online October 23, 2019. doi:10.1001/jamapsychiatry.2019.2299
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