Beschäftigungssucht: Drang, dauernd etwas tun zu müssen

Der Drang beschäftigt zu sein, kann unbeabsichtigte Folgen haben

US-Amerikaner mögen es, etwas zu tun (zu haben) und es muss nicht irgendetwas Besonderes sein – es muss nur irgendetwas sein.

Motivation und Drang zur Beschäftigung

Wenn Psychologen darüber nachdenken, warum Menschen etwas tun, tendieren sie dazu, bestimmte Ziele, Einstellungen und Motivationen zu suchen. Jedoch kann es sein, dass dies der falsche Ansatz ist, weil sie so etwas Allgemeineres außer Acht lassen: dass die Leute nämlich nur beschäftigt sein wollen.

Ein neuer Artikel in der Zeitschrift Current Directions in Psychological Science liefert eine Überprüfung darüber, was sich Experten ansehen, wenn sie Tätigkeiten und Verhalten studieren.

Autorin Dolores Albarracin, Ph.D. von der University of Illinois in Urbana-Champaign sagte, dass sie anfing ihre Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Ebenen der Tätigkeiten von Menschen in verschiedenen Ländern zu richten und sie sah, wie vielbeschäftigt Menschen in den USA sind, verglichen mit denen in anderen Ländern.

Beschäftigung, um des Beschäfigtseinwollens

„Die Leute haben diese Neigung viel zu tun, selbst wenn das, was sie tun, trivial ist“, sagte sie.
In den letzten Jahren hat sie darüber geforscht, wie die Leute sich bei den Tätigkeiten fühlen, einschließlich wie leicht sie das Niveau der Tätigkeit ändern könnten.

Drang nach Beschäftigung kann auch ungesundes Verhalten erzeugen

Überraschenderweise kann der Wunsch nach Tätigkeit auch zu ungesunden Verhalten führen, wie kalorienreiche Snacks essen oder zu anderen Formen impulsiven Verhaltens führen. In der Tat haben Versuche gezeigt, dass der Wunsch nach einer Beschäftigung ziemlich stark ist; die Leute geben sich viel Mühe, ihr gewünschtes Tätigkeitsniveau aufrechtzuerhalten.

Viele Psychologen haben „die Idee, dass die Leute diese ganz bestimmten Ziele haben“, sagte Albarracin. „Aber ein bedeutsamer Anteil unserer Zeit ist ziemlich oft auf einer unbestimmten globalen / allgemeinen Ebene zu finden – wir wollen etwas tun, aber was wir letztlich tun, ist gar nicht so wichtig.
Es kann dann in produktives Verhalten wie Arbeit, oder impulsives Verhalten wie Drogenkonsum münden.“

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Current Directions in Psychological Science, Mai 2011

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