Marihuana, Cannabis als Aphrodisiakum

Erhöht die Droge das sexuelle Verlangen?

13.10.2018 Eine im Journal of Sexual Medicine veröffentlichte Forschungsarbeit untersuchte, ob es einen Zusammenhang zwischen Marihuanakonsum und der sexuellen Aktivität gibt.

Da die Studie nur Zusammenhänge erfasst, kann sie jedoch keine Aussagen darüber treffen, ob Cannabis tatsächlich ein Aphrodisiakum (also ein Mittel zur Belebung oder Steigerung der Libido) ist.

Die Sexualforscher analysierten die Daten von 28.176 Frauen und 22.943 Männern im reproduktiven Alter einer national repräsentativen Stichprobe der Centers for Disease Control (CDC). Die große Umfrage der CDC ist so umfassend, dass sie von Forschern oft als Grundlage für spezifischere Analysen genutzt wird.

Erhöhte sexuelle Aktivität durch Cannabisprodukte

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Frauen, die nicht Marihuana konsumierten, gaben in dem Fragebogen an, im Durchschnitt sechs Mal während der letzten vier Wochen Geschlechtsverkehr (GV) gehabt zu haben.
Frauen, die täglich Cannabisprodukte konsumierten, hatten im Durchschnitt 7,1 mal Koitus.
Männer, die die Droge nicht einnahmen, gaben an, dass sie in den vier Wochen vor der Umfrage durchschnittlich 5,6 Mal GV hatten,
während tägliche Marihuanakonsumenten im Durchschnitt 6,9 Mal Koitus hatten.

Dr. Michael Eisenberg vom Stanford University Medical Center sagte, dass mögliche Störvariablen wie Familienstand, Rasse berücksichtigt worden waren.

Der Zusammenhang zwischen Marihuana und sexuellem Verlangen erklärt möglicherweise auch die boomende Industrie der Cannabisprodukte, sagte er.

Erzählungen und Endorphine

Obwohl einige frühere Studien Ergebnisse widersprüchliche Resultate hinsicht der aphrodisierenden Wirkung von Cannabis ergaben, wiesen Erzählungen von Patienten auf eine positive Verknüpfung, schreiben die Wissenschaftler.

Der Konsum kleiner Mengen (von Cannabis) davor könne die Libido bei weiblichen Patienten erhöhen, was wiederum positive Endorphine freisetzen könne.

Männer scheinen auch einen aphrodisierenden Schub durch Marihuana zu bekommen. Eisenberg legt aber eher regelmäßige Bewegung nahe, da diese mindestens so effektiv sei und keine Nebenwirkungen hätte.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Sexual Medicine – DOI: 10.1016/j.jsxm.2017.09.005

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