Kiffende Eltern (wenn Eltern Cannabis rauchen)
Suchtkrankheiten und Abhängigkeit
Der Konsum von Marihuana lässt Eltern nicht mehr „chillen“: Cannabis-konsumierende Eltern bestrafen ihre Kinder mehr
17.07.2019 Eine im Journal of Social Work Practice in the Addictions veröffentlichte Studie über kalifornische Eltern ergab, dass „kiffende Eltern“ (also Marihuanakonsumenten) ihre Kinder im Durchschnitt mehr disziplinieren als Nicht-Konsumenten. Dazu gehörten Strafen wie Hausarrest bis hin zu körperlichen Misshandlungen.
Auswirkungen des Cannabiskonsums auf die Erziehung
Die Auswirkungen des Konsums von Cannabis auf die Erziehung sind ein relevantes Thema: Eine Umfrage 2017 von Yahoo News und dem Marist College ergab, dass 54 Prozent der Marihuana rauchenden Erwachsenen in den USA Eltern sind. Die Mehrheit dieser Eltern hat Kinder unter 18 Jahren. Einige Gruppen von „Marihuana-Müttern“ behaupten, dass der Konsum sie zu besseren Eltern macht.
Die Ergebnisse dieser neuen Studie von Bridget Freisthler von der Ohio State Universität und Kollegen deuten darauf hin, dass Marihuanakonsumenten – die fast immer (92 Prozent der Zeit) auch Alkoholkonsumenten waren – versuchten, ihre Kinder mehr zu kontrollieren als Nicht-Konsumenten, schreiben die Studienautoren.
Konsum mehrerer Drogen
Und je mehr Drogen die Eltern konsumierten, desto häufiger disziplinierten sie ihre Kinder auf alle möglichen Arten, so die Studie. Zum Beispiel praktizierten Eltern, die über den stärksten Drogen-Konsum (mehrerer Drogen) berichteten, körperliche Misshandlungen mit einer Häufigkeit, die etwa 1,45 mal höher lag als die, die nur eine Substanz verwendeten.
Die Ergebnisse zeigten, dass die jährliche Häufigkeit von körperlichen Misshandlungen bei Eltern, die im vergangenen Jahr sowohl Alkohol als auch Marihuana konsumierten, 0,5 mal höher war, als bei denen, die nur Alkohol konsumierten.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Social Work Practice in the Addictions – DOI: 10.1080/1533256X.2019.1640019