Suchtkrankheiten, Abhängigkeitserkrankungen

Suchtkrankheiten, Abhängigkeitserkrankungen

Süchte und Abhängigkeiten

Suchtkrankheit Übersicht: Der Begriff Suchtkrankheit (weiteres zur Sucht hier) sagt aus, dass die Betrachter die Sucht als Krankheit beurteilen. Heute wird für diesen Begriff eher das Wort Abhängigkeitssyndrom benutzt (ansonsten auch einfach nur Sucht, Abhängigkeit).

Der Begriff Drogen ist ein Sammelbegriff für verschieden Substanzen, die einen berauschenden Effekt auf den menschlischen Körper und die Psyche ausüben. Man unterteilt in legale Drogen wie: Tabak (Nikotin) und Alkohol; und illegale wie: Kokain, Heroin, Cannabis etc.

Definition Sucht / Abhängigkeit

Suchtkrank ist man, wenn man das eigene Verhalten nicht mehr (bewußt) unter Kontrolle hat. Nach ICD sind folgende Merkmale / Symptome für eine Sucht kennzeichnend:

  • Starkes Verlangen, eine Substanz einzunehmen
  • Schwierigkeiten, die Einnahme zu kontrollieren
  • Körperliche Entzugssymptome
  • Steigerung der Dosis
  • Vernachlässigung anderer Verpflichtungen, Aktivitäten oder Interessen
  • Gebrauch der Substanz wider besseres Wissen

Schlafprobleme erhöhen Sucht-Rückfallrisiko

13.11.2014 Insomnie (Schlafstörung) ist ein häufiges und anhaltendes Problem für Patienten in den frühen Abstinenzphasen einer Sucht – und sie können das Rückfallrisiko erhöhen.

“Schlafprobleme in der frühen Genesungsphase zu behandeln, kann eine beträchtliche Wirkung auf die Wahrung von Abstinenz und Lebensqualität haben”, sagte Nicholas Rosenlicht von der Universität San Francisco.

Die Forscher berichteten im Journal of Addiction Medicine, dass das Auftreten von Insomnie in der frühen Genesung einen Rückfall fünfmal wahrscheinlicher macht. Und dieses Risiko kann für Monate und Jahre bestehen bleiben.

Höheres Risiko für eine Sucht

Schlaflosigkeit kann mit einem höheren Risiko für alkoholgebundene Probleme und Rückfall verbunden sein, bemerkten die Wissenschaftler. Der Zusammenhang kann aber auch in die andere Richtung laufen – andere Studien haben herausgefunden, dass Menschen mit Schlafstörungen ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Sucht haben.

Das Problem besteht z.B. darin, dass einige Alkoholabhängige Alkohol am Abend gegen ihre Schlafprobleme trinken, berichten die Forscher. Aber er hat die gegensätzliche Wirkung: Alkohol ist eine gut dokumentierte Ursache für Schlafunterbrechungen mit toxischen Wirkungen auf mehrere neurobiologische Systeme und kann zu anhaltenden Schlafproblemen selbst während der Abstinenz beitragen laut den Wissenschaftlern.

Alkohol vor dem Schlafengehen
Bild: GLady (pixabay)

Wenn also Schlaflosigkeit das Rückfallrisiko erhöht, kann die Behandlung von Insomnie dieses Risiko verkleinern?

Laut den Forschern zeigen einige Studien, dass Medikamente gegen Schlaflosigkeit in der Genesungsphase (hauptsächlich beim Alkoholismus) die Rückfallrate senken können.

Aber Ärzte sollten vorsichtig sein, wenn sie Schlafmittel entziehenden Patienten verschreiben, da diese ein erhöhtes Risiko für Zweckentfremdung, Missbrauch oder Sucht hinsichtlich der Schlafmedikamente haben, oder auch anfällig für einen “Insomnie Rebound” nach der Einstellung der Medikamente sind.

Die meisten Suchtfachleute sagten in einer Studie, dass sie zögern würden, Süchtigen gegen ihre Schlafprobleme Medikamente zu verordnen.

Kognitive Verhaltenstherapie für besseren Schlaf

Diese Annahme hat Verhaltensansätze zur breiteren Anwendung bei der Behandlung von Patienten mit Schlaflosigkeit im Entzug gebracht. Insbesondere unterstützen die Belege den Einsatz von kognitiver Verhaltenstherapie, berichteten die Wissenschaftler.

Dieser Ansatz schließt tägliche Schlaftagebücher und Fragebögen ein, um sowohl Informationen über die Schlafstörung und den Fortschritt des Patienten während der Behandlung als auch beim “Schlafunterricht’ und die Effekte von Substanzen zu sammeln, inklusive “Schlafhygiene”, um einen guten Schlaf zu fördern, sagten die Forscher.

Kognitive Verhaltenstherapie zielt auf die Prozesse, die die Schlaflosigkeit aufrechterhalten. Die Verhaltensinterventionen beinhalten: Schlafentzug (Beschränkungen), Begrenzung der Zeit im Bett auf die effektiv geschlafene Zeit, und Stimuluskontrolle, um die Verbindung zwischen Bett und Schlafen zu stärken.

Patienten erhalten auch kognitive Interventionen, um störende, negative oder katastrophierende Gedanken über die Folgen der Schlaflosigkeit zu bändigen.

“Eine Behandlung von Schlafstörungen während des Entzugs bzw. Abstinenz stellt ein wichtiges Behandlungsziel und einen festen Bestandteil jedes Behandlungsplan dar”, schloss Rosenlicht.

© PSYLEX.de – Quelle: Wolters Kluwer Health / Journal of Addiction Medicine, November 2014

Suchtforschung: Persönliche ‘Auslösereize’ haben starke Wirkung auf Verlangen

06.05.2015 Einzigartige individuell verschiedene ‘Stimuli’ – wie die Gegenwart eines bestimmten Freundes oder das Hören eines besonderen Liedes – haben eine mächtige Wirkung auf das Craving (starkes Verlangen) nach suchterzeugenden Substanzen.

Die in der Zeitschrift Addiction erschienene Studie fand auch heraus, dass personenspezifische Hinweise eine langfristigere und stärkere Wirkung haben als allgemeinere substanzspezifische Signale wie Flaschen, Spritzen oder Feuerzeuge.

Die Studie untersuchte das Drogenverlangen von 132 ambulanten Patienten, die eine Behandlung wegen Alkohol-, Nikotin-, Cannabis- oder Opium-Sucht begonnen hatten. Mit Hilfe von Mobilfunktechniken wurden die Teilnehmer 4-mal pro Tag zu Verlangen, Einnahme von Substanzen und Kontakt zu substanzspezifischen oder persönlichen Auslösereizen befragt, die für diese Person spezifisch waren.

Diese Forschungsarbeit legt die Wichtigkeit nahe, die die Integration von individuellen Markern in das Behandlungsprogramm für eine bessere langfristige Verhütung von Rückfällen hat, sagte Studienautorin Dr. Melina Fatseas von der Université Bordeaux. “Wir wollen dies in einer neuen Studie möglichst bald testen.”

“Kliniker sollten inzwischen ihre Behandlungsprogramme auf die Reduktion und Kontrolle des Cravings und der bestimmenden Faktoren fokussieren”, sagte Koautor Dr. Marc Auriacombe.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Université Bordeaux, Addiction; Mai 2015

Globale Sucht-Statistik 2014: Eine Milliarde Raucher und 240 Millionen Alkoholiker

Eine neue Studie hat die aktuellsten und umfangreichsten Daten zu den Suchterkrankungen weltweit zusammengestellt. Sie zeigt, dass fast 5% der erwachsenen Welt-Bevölkerung (240 Millionen Menschen) eine Alkohol-Störung haben und mehr als 20% (eine Milliarde Menschen) abhängig von Nikotin sind.

Gute Daten zu anderen Drogen wie Heroin und Cannabis zu bekommen, ist schwieriger, aber die Zahl der Menschen, die Drogen injizieren, wird etwa auf 15 Millionen geschätzt.

keine drogen
Bild: openclips (pixabay)

Der Global Statistics on Addictive Behaviours: 2014 Status Report (globale Statistik über suchterzeugendes Verhalten: 2014 Status Report) geht davon aus, dass der gesellschaftliche Schaden durch legale Drogen um ein Vielfaches größer ist als der durch verbotene Drogen. Zum Beispiel wird geschätzt, der Alkoholkonsum führe zu einem Verlust von 257 Lebensjahren (pro 100.000 Einwohner), während dies nur 83 Lebensjahre bei den verbotenen Drogen sind.

Starke regionale Unterschiede

Alkohol

Es gibt riesige regionale Unterschiede beim Konsum von abhängig machenden Drogen. Die schwersten Trinker leben in Osteuropa, wo

  • 13,6 Liter Alkohol jedes Jahr pro Kopf der Bevölkerung konsumiert werden,
  • gefolgt von Nordeuropa mit 11,5 Litern.
  • Zentral-, Süd- und westliches Asien haben den niedrigsten Verbrauch: 2,1 Liter.

Tabak

  • Osteuropa hat auch die meisten Raucher (30,0%) bei den Erwachsenen,
  • eng gefolgt von Ozeanien mit 29,5% und
  • Westeuropa mit 28,5%.
  • Afrika hat dagegen nur 14%.

Injizierte Drogen

  • Nord- und Mittelamerika mit der Karibik haben dagegen die höchste Rate bei den injizierten Drogen (wie z.b. Heroin) mit 0,8%,
  • welche fast dreimal so hoch ist wie die von Nordeuropa (0,3%).

Die Autoren des Berichts bemerken in der Zeitschrift Addiction, dass es wichtige Limitationen bei den Daten gibt: mehr bei den verbotenen als bei den legalen. Sie glauben aber, dass die Zusammenfassung dieser Informationen es für Regierungen und internationale Organisationen einfacher macht, diese Geißel der Menschheit zu bekämpfen.

Studienautorin Professorin Linda Gowing von der Universität Adelaide in South Australia sagte: “Es war sehr harte Arbeit all diese Daten zusammenzubringen, aber dieser globaler Schnappschuss in einer zugänglichen Ressource sollte sich für Politiker und Forscher als unschätzbar erweisen”.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Adelaide, Addiction; Mai 2015

Liste verschiedener Suchterkrankungen

Erläuterungen zu den verschiedenen Süchten; News aus Forschung und Wissenschaft zu folgenden spezifischen Abhängigkeiten – folgen sie bitte den Verweisen:

Forschung und News – Süchte, Abhängigkeit

Neuigkeiten aus Bereichen, die nicht durch oben stehende Süchte abgedeckt werden, die verschiedene Themen gleichzeitig bzw. Suchtkrankheiten generell betreffen:

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