Die Therapie bei Flashbacks besteht derzeit aus einer traumafokussierten Psychotherapie (Konfrontationsverfahren, EMDR, langandauernde Konfrontation oder NET (Narrativ Exposure Therapy), zusätzlich Psychopharmaka in bestimmten Fällen).
- Computerspiel Tetris konnte erfolgreich Flashbackhäufigkeit reduzieren
- Videospiel Tetris kann PTBS-Symptome lindern. Eine angeleitete Einzelsitzung unter Einbeziehung des Videospiels Tetris verringerte intrusive Erinnerungen an ein Trauma
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Computerspiel Tetris konnte erfolgreich Flashbackhäufigkeit reduzieren
08.01.2019 Eine im Fachblatt Journal of Consulting and Clinical Psychology publizierte Studie konnte zeigen, dass das Spielen eines Computerspiels (‚Tetris‘) die Flashbacks bei Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) reduzieren konnte.
Henrik Kessler von der Ruhr-Universität Bochum und Kollegen nahmen 20 Patienten mit komplexer posttraumatischer Belastungsstörung in ihrer Studie auf.
Die Teilnehmer befanden sich in einer stationären Therapie für 6 – 8 Wochen und erhielten neben Einzel- und Gruppenbehandlungen eine zusätzliche Intervention: Ihre traumatischen Erinnerungen sollten sie aufschreiben, anschließend vernichten und dann für eine knappe halbe Stunde das Computerspiel spielen.
Die Probanden gaben Auskunft über das Auftreten von Flashbacks, was sie in einem Tagebuch festhielten. In einer Behandlungssitzung fokussierten sie sich immer nur auf den Inhalt eines spezifischen Flashbacks.
Fokussierte Flashbackinhalte reduzierten sich
Die Forscher beobachteten, dass die Anzahl der Flashbacks sich reduzierte, die Thema der Behandlungssitzungen waren. Die noch nicht behandelten Flashbackinhalte blieben in der Auftretenshäufigkeit konstant, schreiben die Forscher.
Insgesamt stellten sie einen Rückgang der Flashbackhäufigkeit für die jeweils fokussierten Situationen von 64 % im Durchschnitt fest. Dagegen gingen nicht fokussierte Flashbacks nur um 11 % zurück. 16 der 20 untersuchten Patienten sprach auf die Behandlung an. Weitere Studien mit größeren Teilnehmerzahlen sind nun erforderlich.
Mögliche Erklärung für Behandlungserfolg
Die Wissenschaftler vermuten, dass der Behandlungserfolg durch die Interferenz bei der Verarbeitung im Gehirn zustande kommen könnte. Möglicherweise beanspruchen traumatische Gedächtnisinhalte und das Spielen von Tetris gleiche Gehirnregionen, wodurch die „Gedächtnisspur“ dann labiler wird.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Consulting and Clinical Psychology – DOI: 10.1037/ccp0000340
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