- Liste der Störungen und Krankheiten
- Liste Symptome allgemein
- Ist das Zeigen von Symptomen eine Form der Kommunikation?
- 5 neue Symptom-Cluster verschiedener psychischer Erkrankungen
- Weitere News- / Forschungsartikel dazu
Liste der Störungen und Krankheiten
Die spezifischen Symptome zu bestimmten psychiatrischen Krankheiten und Störungen sind zu finden unter:
- ADHS
- Angststörung
- Bipolare Störung
- Borderline-Persönlichkeitsstörung
- Depression
- Essstörungen
- Posttraumatischer Belastungsstörung
- Schizophrenie
- Zwangsstörung
- Weitere psychische Erkrankungen
Liste Symptome allgemein
Liste der Symptome, die bei verschiedenen psychischen Störungen und Erkrankungen zu finden sind:
- Abasie
- Abgestumpfter Affekt
- Abulie
- Affektive Dysregulation
- Agnosie
- Amnesie, anterograd
- Amnesie, retrograd
- Anhedonie
- Apathie
- Bruxismus
- Depersonalisation
- Dissoziation
- Dissoziative Amnesie
- Dissoziative Fugue
- Dissoziative Stupor
- Echokinese
- Echolalie
- Egomanie
- Essattacken, Heißhungeranfälle
- Flashbacks
- Halluzinationen (Olfaktorische H.)
- Inanition
- Intrusive Gedanken, Intrusionen
- Katalepsie
- Kataplexie
- Katathymie
- Katatoner Stupor
- Kloßgefühl im Hals (Globus pharyngis)
- Konfabulation
- Lykanthropie
- Manierismen
- Müdigkeit, kognitiv (geistig-intellektuell)
- Mutismus
- Narkolepsie
- Paranoia
- Paranoide Gedanken
- Prokrastination
- Pseudologie
- Psychogene Aphonie
- Psychogener Kopfschmerz
- Psychogener Rückenschmerz
- Psychogene Übelkeit
- Psychroalgie
- Raptus
- Rigor
- Schlafstörungen
- Schwindelattacken, Psychogener Schwindel, Schwindel, chronisch
- Selbstgespräche (Sprechen mit sich selbst als Symptom)
- Selbstverletzungen
- Stimmen hören
- Stimmen im Kopf
- Stimmungsschwankungen
- Stupor
- Suizid
- Übelkeit (bei Angst)
- Verfolgungswahn
- Vertigo
- Wahnvorstellungen
Ist das Zeigen von Symptomen eine Form der Kommunikation?
03.06.2016 Krankheitssymptomen liegt nicht unbedingt immer eine Krankheit zugrunde; eher passen viele Organismen – einschließlich uns Menschen – die Ausprägung ihrer Symptome an ihre Bedürfnisse an.
Dies ist der Befund von Leonid Tiokhin von der Arizona State University, der in der Zeitschrift Quarterly Review of Biology erschienen ist.
Kommunikationspsychologie
Tiokhin setzt die Entwicklungstheorie ein, um menschliches Verhalten und deren Psychologie zu verstehen, und interessiert sich besonders für die Evolution der Kommunikation (s.a. Kommunikationspsychologie).
Sein Artikel „Üben Krankheitssymptome Signalfunktionen aus? (Antwort: Ja)“ weist darauf hin, dass die Veränderung der Symptomausprägung zur Beeinflussung des Verhaltens anderer auf mehrere unterschiedliche Weisen vorteilhaft sein kann.
Bild: Vera Kratochvil
Vortäuschung oder Übertreibung
Zum Beispiel kann durch das Vortäuschen oder Übertreiben von Symptomen einer Krankheit erreicht werden, dass man von anderen sozial unterstützt wird und mehr Hilfe bekommt, oder kann Schutz vor der Kontaktaufnahme durch unerwünschte Personen bieten.
Unterdrückung
Andererseits kann das Unterdrücken von Krankheitssymptomen die Ausnutzung durch diejenigen verhindern, die Jagd auf Schwächere machen, sowie davor schützen, von anderen gemieden zu werden.
In einigen Fällen kann es sogar Organismen nützen, selbst eine Krankheit auszulösen und tatsächlich eine Pathologie zu verursachen, wenn die aufzubringenden ‚Kosten‘ durch die sozialen Vorteile überwogen werden.
Signalingtheorie
In seinem Beitrag legt Tiokhin nahe, dass die Signalingtheorie (diese untersucht die Kommunikation zwischen Individuen, wobei die zentrale Frage ist, unter welchen Umständen Signale ehrlich oder unehrlich kommuniziert werden) einige Rätsel in der Medizin verständlicher machen kann: Z.B., weshalb einige Symptome ohne Krankheit existieren, und warum die Symptomschwere in unterschiedlichen Kontexten Schwankungen unterliegt.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Arizona State University, Quarterly Review of Biology – DOI: 10.1086/686811; Juni 2016
5 neue Symptom-Cluster verschiedener psychischer Erkrankungen
11.12.2017 Fünf neue Symptom-Kategorien psychischer Erkrankungen, die über die derzeit umfassenderen Diagnosen von Angststörungen (Panikstörung, PTBS) und Depression hinausgehen, wurden von Forschern in einer von der Universität Stanford geleiteten Studie identifiziert.
Die fünf Symptom-Cluster, die durch ihre spezifischen Symptome und Bereiche der Hirnaktivierung definiert werden, sind: Anspannung / Nervosität, ängstliche Erregung, allgemeine / generelle Angst, Anhedonie – die Unfähigkeit, Freude zu empfinden – und Melancholie.
Entwirrung der Symptom-Subgruppen
Wir versuchen, die Symptomüberschneidung in unseren aktuellen Diagnosen zu entwirren, die letztlich zu maßgeschneiderten Behandlungsoptionen führen können, schreiben die Forscher in der in JAMA Psychiatry veröffentlichten Studie.
Die breiten diagnostischen Kategorien, wie sie im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders definiert sind, wie Angststörung und Depression, haben so viele sich überschneidende Symptome, dass es schwierig ist, biologische Marker für mögliche Behandlungen bzw. Therapien zu bestimmen, erklären die Forscher.
Bessere, maßgeschneiderte Behandlungen
Z.Z. sind die Behandlungen für jedermann in diesen weiten Kategorien immer gleich, sagte Williams. Durch die Verfeinerung der Diagnose könnten bessere Behandlungsmöglichkeiten verschrieben werden, speziell für diese Formen von Angst- oder depressiven Störungen.
Bild: George Hodan
Für ihre Arbeit erfassten und verarbeiteten die Forscher Daten von 420 Teilnehmern mit Angststörungs- (Panikstörung, PTBS) und Depressionsdiagnosen, sowie ohne psychische Erkrankungen. Die Teilnehmer durchliefen eine Reihe von Tests mit Brain Mapping, Selbstberichten zu den Symptomen und psychiatrischen Diagnosetests. Die Forscherinnen und Forscher maßen, wie gut die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alltag zurechtkamen, ihre Fähigkeit, soziale Beziehungen aufzubauen und ihre allgemeine Lebenseinstellung.
Die gleichen Tests wurden mit einer zweiten unabhängigen Stichprobe von 381 Personen durchgeführt und die Befunde durch diese repliziert.
Die Ergebnisse zeigen, dass 13 Prozent der Teilnehmer durch ängstliche Erregung, 9 Prozent durch generelle Angst, 7 Prozent durch Anhedonie, 9 Prozent durch Melancholie und 19 Prozent durch Anspannung gekennzeichnet waren.
Interessanterweise fielen viele Menschen, die die diagnostischen Kriterien nicht erfüllten, aber trotzdem einige Symptome verspürten, in den Spannungstyp, sagte Studienleiterin Katherine Grisanzio.
5 Symptom-Kategorien
Die Psychologen und Psychiater beschreiben die fünf neuen Symptom-Cluster bzw. Kategorien:
- Anspannung / Nervosität: Dieser Typ wird durch Reizbarkeit definiert. Die Menschen sind überempfindlich, leicht gereizt und überfordert. Die Ängstlichkeit macht das Nervensystem hypersensibel.
- Ängstliche Erregung: Die kognitive Funktionsfähigkeit, wie z.B. die Fähigkeit, sich zu konzentrieren und Gedanken zu kontrollieren, ist beeinträchtigt. Zu den körperlichen Symptomen gehören Herzrasen, Schwitzen und sich gestresst fühlen. Die Leute sagen Dinge wie: „Ich fühle mich, als würde ich meinen Verstand verlieren“, sagte Williams.
- Melancholie: Die Menschen haben Probleme mit dem zwischenmenschlichen Beziehungen. Eingeschränkte soziale Interaktionen führen zu weiteren Problemen.
- Anhedonie: Das primäre Symptom ist die Unfähigkeit, Freude zu empfinden. Diese Form von Depression wird oft nicht erkannt. Die Betroffenen sind oft in der Lage trotz großem Distress noch einigermaßen gut zu funktionieren. Bei Überbeanspruchung sind die Betroffenen zwar in der Lage sich durchzusetzen, stumpfen aber irgendwann ziemlich ab. Diese Menschen sind oft besonders depressiv, schreibt sie.
- Allgemeine bzw. generalisierte Ängstlichkeit: Eine generalisierte Form von Angst mit den primären Merkmalen Sorgen und ängstliche Erregung – einer eher körperlichen Form von Stress.
Die fünf Subtypen wurden durch Unterschiede bei der kognitiven Kontrolle, beim Arbeitsgedächtnis, im Ruhe-Elektroenzephalogramm, bei der elektroenzephalographisch aufgezeichneten ß-Power in einem emotionalen Zustand, bei der sozialen Funktionsfähigkeit und bei der emotionalen Belastbarkeit (Resilienz) ausgedrückt, berichten die Psychiater.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Stanford; JAMA Psychiatry (2017). DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2017.3951; Dez. 2017
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