30.01.2014 Die Ergebnisse einer Studie zeigen einige faszinierende Einblicke in die Paranoia, und wie man Menschen hilft, damit besser fertigzuwerden.
Virtuell hervorgerufene Paranoia
Forscher vom University College London experimentierten mit einer virtuellen Umgebung, um herauszufinden, was man empfindet, wenn man sich kleiner fühlt als man tatsächlich ist.
Psychologie-Professor Daniel Freeman ließ 60 weibliche Teilnehmer (ohne psychische Erkrankung) an einer virtuellen (simulierten) Zugreise teilnehmen, bei der sie im Abteil stehen oder herumgehen konnten, während sie Kopfhörer trugen.
Neutrale Avatare (vom Computer generierte simulierte Personen) saßen oder standen ebenfalls im Abteil, und es wurden den Versuchsteilnehmern die typischen Geräusche eines Zugs über die Kopfhörer eingespielt. Die Teilnehmer machten die ‚Reise‘ zweimal; einmal in ihrer normalen Körpergröße und einmal mit einer Sicht aus geringerer Perspektive, als ob sie einen Kopf kleiner wären.
Die Teilnehmer wurden über diese Veränderung nicht informiert, aber sie berichteten über stärkere Gefühle von Paranoia, Schwäche, Inkompetenz und Feindseligkeit (der anderen Passagiere ihnen gegenüber), als sie sich kleiner fühlten.
Behandlung
Professor Freeman schreibt, dass, wenn Menschen sich kleiner und unsicherer fühlen, dann übertreiben sie auch eher die Gefahren, die ihnen durch andere drohen.
Daraus folgt, dass, wenn man jemandem hilft sich positiver wahrzunehmen, dürfte man in der Lage sein, die Anfälligkeit für paranoide Gedanken zu reduzieren. Wenn wir Menschen mit problematischer Paranoia in virtuellen sozialen Situationen sich größer fühlen lassen, könnten wir in der Lage sein, ihr Vertrauen in die reale Welt zu steigern, fügte er hinzu.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: University College London
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