Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index und physiologischen Gehirnpulsationen im Erwachsenenalter
26.04.2024 Eine aktuelle Studie der Universität Oulu, Finnland, zeigt, dass ein hoher Body-Mass-Index (BMI) mit Veränderungen der physiologischen Gehirnpulsationen einhergeht. Diese Pulsationen spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Zirkulation der Gehirnflüssigkeit und dem Abtransport von Stoffwechselabfällen aus dem Gehirn.
Das Gehirn weist drei Arten von Pulsationen auf: kardiale Pulsationen, die durch den Herzschlag angetrieben werden, respiratorische Pulsationen, die mit den Atemzyklen zusammenhängen, und vasomotorische Pulsationen, die mit rhythmischen Blutgefäßschwingungen zusammenhängen.
In der jüngsten Studie der Forschungsgruppe Oulu Functional Neuroimaging (OFNI) an der Universität Oulu wurde festgestellt, dass ein hoher BMI die mit der Atmung verbundenen Pulsationen im Gehirn besonders verstärkt. Gleichzeitig nehmen die von den Arterien in der Hypophyse und im Hypothalamus verursachten Pulsationen ab, während die arteriellen vasomotorischen Wellen leicht zunehmen.
Die Ergebnisse legen laut den Forschern nahe, dass Übergewicht lebenswichtige Stoffwechselprozesse und die Homöostase im Gehirn stören kann.
In der Studie wurde mit Hilfe der ultraschnellen MREG-Bildgebung die Gehirnaktivität von 115 gesunden Erwachsenen im Ruhezustand untersucht. Zusätzliche Faktoren wie Geschlecht, Alter und Blutdruck – von denen bekannt ist, dass sie mit dem BMI korrelieren – wurden berücksichtigt, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu erhöhen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein hoher BMI die Hirnpulsationen im gesamten Gehirn erheblich beeinflusst.
Die Forscher betonen die Notwendigkeit, die Auswirkungen von Übergewicht auf das Gehirn sowohl in der wissenschaftlichen Forschung als auch in der klinischen Praxis stärker zu berücksichtigen.
Übergewicht ist ein Risikofaktor für viele Gehirn- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese Forschungsergebnisse helfen uns zu verstehen, wie Übergewicht die Gehirnfunktion und die damit verbundenen neurologischen Risiken beeinflusst, schreiben sie.
„Diese Beobachtungen können auch dazu beitragen, neue Diagnoseinstrumente und Behandlungsmethoden für Krankheiten wie Gedächtnisstörungen zu entwickeln, die oft mit Übergewicht in Verbindung gebracht werden“, sagt Studienautor Lauri Raitamaa.
© Psylex.de – Quellenangabe: International Journal of Obesity (2024). DOI: 10.1038/s41366-024-01515-5