Dyslexie / Legasthenie Ursachen

Ursache der LRS: Lärm

Dyslexie durch Lärm

Dyslexie ist eine Lernbehinderung, die bis zu 17,5 Prozent der Bevölkerung (USA) betrifft. Obwohl Forscher glauben, dass die Störung durch einen Fehler in der Verarbeitung von grafischen Symbolen des Gehirns verursacht wird, ist die genaue Ursache für die Bedingung unbekannt.

Jetzt sagen neue Forschungsergebnisse, dass die Symptome der Dyslexie, einschließlich der Schwierigkeiten zu lesen, zumindest teilweise durch Schwierigkeiten verursacht werden, überflüssige Hintergrundinformationen wie Lärm herauszufiltern.

Die Studie ist in der Online-Zeitschrift PLoS ONE herausgegeben worden.

University of Southern California Forscher untersuchten 37 Studenten, und stellten fest, dass die schlechten Leser nur bedeutend schlechter als die Kontrollgruppe arbeiteten, wenn es hohes Hintergrundrauschen gab, also viel Lärm.

Die beiden Gruppen schnitten vergleichbar bei der vorgeschriebenen Aufgabe ab, wenn es kein Hintergrund-Lärm gab.

Laut Rachel Beattie, Ph.D. unterstützen „diese Befunde eine relativ neue Theorie, nämlich dass Personen mit Dyslexie völlig irrelevante Informationen nicht herausfiltern können, wenn sie sich mit Buchstaben beschäftigen.

Dieses Defizit externen Lärm auszuschliessen könnte zu einer unrichtigen Repräsentation von Wörtern und Phonemen und letztlich zur charakteristischen Beeinträchtigung beim Lesen und dem phonologischen Bewusstsein führen, die bei der Dyslexie beobachtet werden kann.
Quelle: PLoS ONE, Nov. 2011

Physiologische und behandelbare Ursache für Legasthenie entdeckt?

22.10.2017 Ein Duo französischer Wissenschaftler berichtet, sie hätten möglicherweise eine physiologische und behandelbare Ursache für Legasthenie (Dyslexie) gefunden.

Übereinstimmende Zell-Muster in beiden Augen

Bei Menschen mit einer Leseschwäche waren die Zellen in übereinstimmenden Mustern in beiden Augen angeordnet, was für die Irreführung des Gehirns durch die Produktion von Spiegelbildern verantwortlich sein könnte, schreiben die Autoren in der Zeitschrift Proceedings of the Royal Society B.

Bei Menschen ohne Lese-Rechtschreibschwäche sind die Zellen asymmetrisch angeordnet, so dass Signale des einen Auges durch das andere überschrieben werden, um ein einziges Bild im Gehirn zu erzeugen, sagte Guy Ropars von der Universität Rennes.

Die Methode dies festzustellen, biete eine „relativ einfache“ Diagnosemöglichkeit, fügte er hinzu, indem man einfach in die Augen eines Probanden schaue.

Löschung des Spiegelbildes mit LED-Lampe

Darüber hinaus ermöglichte die Entdeckung einer Verzögerung (von etwa 10 Tausendstelsekunden) zwischen dem primären Bild und dem Spiegelbild in der gegenüberliegenden Hemisphäre des Gehirns, eine Methode zu entwickeln, um das für Legastheniker so verwirrende Spiegelbild zu löschen – mit Hilfe einer LED-Lampe.

Asymmetrie durch dominantes Auge

Wie Links- oder Rechtshänder haben auch Menschen ein dominantes Auge.

Da die meisten von uns zwei Augen haben, die leicht unterschiedliche Versionen desselben Bildes aufnehmen, muss das Gehirn eines der beiden auswählen, was eine „Asymmetrie“ erzeugt.

Viele Menschen sind eher rechtsäugig als linksäugig, und das dominante Auge hat mehr neuronale Verbindungen zum Gehirn als das schwächere.

Die Bildsignale werden mit Stäbchen und Zapfen im Auge erfasst – die Zapfen sind für die Farbe verantwortlich.

Die Mehrzahl der Zapfen, die in den Varianten rot, grün und blau vorkommen, befinden sich in einem kleinen Fleck im Zentrum der Hornhaut des Auges, der sogenannten Fovea. Aber es gibt ein kleines Loch (etwa 0,1-0,15 Millimeter Durchmesser) ohne blaue Zapfen.

In der neuen Studie stellten Ropars und sein Kollege Albert le Floch einen großen Unterschied zwischen der Anordnung der Zapfen zwischen den Augen von Legasthenikern und Nicht-Dyslexikern fest, die an einem Experiment teilnahmen.

Bei Menschen ohne Legasthenie war der blaue kegelfreie Fleck in einem Auge – dem dominanten Auge – rund und in dem anderen ungleichmäßig geformt.

Ohne fehlende Asymmetrie kein Unterschied

Bei Legasthenikern haben beide Augen den gleichen, runden Fleck, was bedeutet, dass keines der beiden Augen dominant ist, fanden sie.

Die fehlende Asymmetrie könnte die biologische und anatomische Ursache für Lese- und Rechtschreibschwächen sein, so die Autoren der Studie.

„b“ oder „d“ – Spiegelungsfehler

Legastheniker machen beim Lesen sogenannte „Spiegelungsfehler“, indem sie z. B. die Buchstaben „b“ und „d“verwechseln.

Für Legastheniker sind ihre beiden Augen gleichwertig und ihr Gehirn muss sich sukzessive auf die beiden leicht unterschiedlichen Versionen eines bestimmten visuellen Bildes verlassen, fügte das Duo hinzu.

Das Team benutzte eine LED-Lampe, die so schnell blinkte, dass sie für das bloße Auge unsichtbar war, um eines der Bilder in den Gehirnen der Teilnehmer der Legasthenie-Studie beim Lesen zu „streichen“.

In den ersten Experimenten nannten die Teilnehmer der Legasthenie-Studie sie die „magische Lampe“, sagte Ropars, aber weitere Tests sind notwendig, um zu bestätigen, dass die Technik wirklich funktioniert.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Rennes; Proceedings of the Royal Society B – DOI: 10.1098/rspb.2017.1380; Okt. 2017

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