Analyse der COVID-19-Infektion und Sterblichkeit bei Patienten mit psychiatrischen Störungen

25.11.2021 Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen, einschließlich Schizophrenie und Stimmungsstörungen, werden seltener positiv auf COVID-19 getestet, haben aber eine erhöhte COVID-19-Mortalität laut einer in JAMA Network Open veröffentlichten Studie.
Die Studie
Dr. Antonio L. Teixeira von der University of Texas Health Science Center in Houston und Kollegen untersuchten die Wahrscheinlichkeit für einen positiven COVID-19-Test und die Sterblichkeitsrate (Mortalität) bei Patienten mit Schizophrenie, Stimmungsstörungen (wie Depressionen), Angststörungen und einer Referenzgruppe ohne schwere psychiatrische Erkrankungen.
Die untersuchte Population umfasste insgesamt 2.535.098 Personen, von denen 3.350 an Schizophrenie, 26.610 an affektiven Störungen und 18.550 an Angststörungen litten.
Positive Tests und Sterblichkeit
Die Forscher stellten fest, dass die Rate der positiven COVID-19-Tests im Jahr 2020 in der Schizophrenie-Kohorte und der Kohorte mit Stimmungsstörungen deutlich niedriger war als in der Kohorte mit Angststörungen (9,86 bzw. 9,86 Prozent gegenüber 11,17 Prozent; Odds Ratio 0,90 bzw. 0,93), die näher an der Referenzgruppe lag (11,91 Prozent).
Im Vergleich zur Referenzgruppe war die Wahrscheinlichkeit für einen Tod durch COVID-19 bei Patienten mit Schizophrenie nach vollständiger Anpassung an demografische Faktoren und Begleiterkrankungen fast viermal so hoch (Odds Ratio: 3,74). Die Sterblichkeitsrate war auch in der COVID-19-Kohorte mit Stimmungsstörungen und in der Kohorte mit Angststörungen erhöht (Odds Ratio: 2,76 bzw. 2,39).
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Anerkennung der Pandemierisiken für bestimmte Gruppen von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen gefördert werden muss, und könnten alternative Ansätze für COVID-19-Krankheitstests und Interventionen zur Verbesserung der klinischen Ergebnisse vorantreiben, schreiben die Autoren.
© Psylex.de – Quellenangabe: JAMA Netw Open. 2021;4(11):e2134969. doi:10.1001/jamanetworkopen.2021.34969