- Erklärungsversuche, Faktoren
- Perinatale Risikofaktoren
- Gewohnheiten
- Entscheidungsfindung
- Entzündung
- Licht
- Sensibilität
- Wie sich zwanghaftes Verhalten entwickelt
- PANDAS, PANS
- Schlaf, Schlafmangel, Schlafstörungen
- Weitere News- / Forschungsartikel dazu
Erklärungsversuche, Faktoren
Es gibt verschiedene psychologische und biologische Erklärungsmodelle, die die Entwicklung von Zwangserkrankungen zu erklären versuchen:
Psychologische Modelle
- Zwei-Faktoren-Theorie von Mowrer: Entstehung der Störung erfolgt durch klassische Konditionierung; aufrechterhalten wird sie durch operante Konditionierung;
- negative Bewertung von intrusiven Gedanken, die normalerweise bei fast allen Menschen auftreten; Vermeidungsverhalten führt dann zu Zwängen;
- verschiedene Risikofaktoren der Kognitionspsychologie: Depressivität; regider Verhaltenskodex, dysfunktionale Annahmen zu Schuld und Schädigung.
Biologische Modelle
- Genetische Prädisposition;
- Neurobiologische Faktoren: Anfälligkeit aufgrund Störungen im Serotonin-, Dopamin-System; Funktionsstörungen in den Basalganglien;
- Immunologische Risikofaktoren: z.B. Auslösung durch Infektionen bzw. Immunreaktionen (PANDA-Syndrom, PANS/PITAND Syndrom).
Perinatale Risikofaktoren verbunden mit Zwangsstörungen
08.10.2016 Eine Reihe perinataler (um die Geburt herum) Faktoren scheinen mit einem höheren Risiko für Kinder verbunden zu sein, später im Leben eine Zwangsstörung zu entwickeln laut einem in JAMA Psychiatry veröffentlichten Forschungsbericht des Karolinska Institutet.
Komplikationen in der perinatalen Phase sind bereits mit anderen psychischen Störungen verknüpft worden. Doch wiesen nur wenige Studien darauf hin, dass Komplikationen kurz vor, während und kurz nach der Entbindung auch eine Rolle bei Zwangserkrankungen spielen können, und die Studien hatten Schwächen, die feste Rückschlüsse ausschlossen.
Studienautor Gustaf Brander und Kollegen untersuchten deshalb den potentiellen Zusammenhang anhand von 2,4 Millionen zwischen 1973 und 1996 in Schweden geborenen Kindern, denen sie bis zum Jahr 2013 folgten.
Von den 2,4 Millionen Personen wurden 17.305 Menschen mit einer Zwangsstörung in einem durchschnittlichen Alter von 23 Jahren diagnostiziert.
Vorgeburtliche Faktoren
Die Forscher berichten, dass unabhängig von gemeinsamen familiären Faktoren,
- mütterliches Rauchen während der Schwangerschaft,
- eine Beckenendlage,
- Geburt durch Kaiserschnitt,
- Frühgeburt,
- niedriges Geburtsgewicht,
- für das gestationale Alter ein zu große Körpergröße und
- geringerer Apgar-Score
mit einem höheren Zwangserkrankungsrisiko verknüpft waren.
Die Mechanismen für diese Zusammenhänge sind jedoch noch unbekannt.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Karolinska Institutet, JAMA Psychiatry – DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2016.2095; Okt. 2016
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