Nachtod-Kontakte: Der „Kontakt“ mit Verstorbenen

Studie untersuchte Schilderungen und Auswirkungen von Begegnungen mit verstorbenen Partnern oder Ehegatten

Nachtod-Kontakte: Der „Kontakt“ mit Verstorbenen

26.10.2023 Eine neue in OMEGA – Journal of Death and Dying veröffentlichte Studie untersuchte die wahrgenommenen Interaktionen mit Verstorbenen, „ein Phänomen, das in allen Gesellschaften vorkommt, wobei 30-34 % der Menschen wahrscheinlich mindestens eine solche Erfahrung in ihrem Leben erleben“, heißt es in der Studie.

Nachtod-Kontakte (NTK)

Nachtod-Kontakte (NTK, englisch after-death communication, ADC, oder post-death contacts) sind Kontakterfahrungen, bei denen die Betroffenen den Eindruck haben, mit einem Verstorbenen, der auf die eine oder andere Weise wahrgenommen wird, zu kommunizieren.

Trotz dieser Häufigkeit gibt es nur wenige Studien, die sich mit den Auswirkungen von wahrgenommenen Kontakten mit Verstorbenen auf Menschen beschäftigen, die ihren Partner verloren haben. Die Forscher befragten in einer Online-Umfrage 70 Personen, die über Partner-NTK in der Vergangenheit berichtet hatten.

Die Studienergebnisse

Von den Befragten gaben 40 % an, dass ihre Erfahrungen ihre Genesung beschleunigt haben, und 42,9 % bestätigten, dass die Erfahrungen ihren Trauerprozess erheblich beeinflusst haben.

Insgesamt gaben 61 % der Befragten an, dass sie auf weiteren Kontakt hofften; die Erlebnisse hätten ihren Schmerz nicht verschlimmert. Hinsichtlich der trauerbezogenen Traurigkeit gaben 41 % an, dass sich durch die Nachtod-Kontakte keine Veränderung ergeben hat, während 40 % eine geringere Traurigkeit äußerten. 47 % gaben an, dass die Nachtod-Kontakte die Akzeptanz ihres Verlustes erleichterte.

Die Daten deuten darauf hin, dass Nachtod-Kontakte trotz unterschiedlicher Auswirkungen auf Trauer und Genesung eine therapeutische Rolle bei Trauer und Heilung spielen können.

Die Forscher schreiben: „Diese Studie unterstreicht den möglichen positiven Einfluss der wahrgenommenen Interaktionen mit Verstorbenen auf die trauernden Partner und plädiert für ein tieferes Verständnis dieses Phänomens im Trauerprozess.“

© Psylex.de – Quellenangabe: OMEGA—Journal of Death and Dying (2023). DOI: 10.1177/00302228231207900

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