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Sich einsam zu fühlen, erhöht das Risiko für Demenz
29.10.2018 Eine im Fachblatt The Journals of Gerontology: Series B veröffentlichte Studie mit Daten von 12.000 Teilnehmern, die über einen Zeitraum von 10 Jahren gesammelt wurden, bestätigt den hohen Tribut, den das Gefühl der Einsamkeit haben kann: Es erhöht das Demenzrisiko um 40 Prozent.
Das Risiko ist allgemein, unabhängig von Geschlecht, Rasse, ethnischer Zugehörigkeit oder Bildung – oder ob man regelmäßig sozialen Kontakt zu Freunden und Familie hat.
Damit bestätigt die bislang größte Studie vorherige Forschungsarbeiten, dass Einsamkeit mit einem erhöhten Demenzrisiko verbunden ist, sagt Angelina Sutin von der Florida State Universität.
Einsamkeitsgefühle prognostizieren Demenzentwicklung
Bild: Gerd Altmann
Teilnehmer, die über stärkere Einsamkeitsgefühle berichteten, hatten in den nächsten 10 Jahren eine höhere Wahrscheinlichkeit, eine Demenz zu entwickeln.
Menschen, die sich einsam fühlen, haben wahrscheinlich mehrere Risikofaktoren für Demenz, einschließlich Diabetes, Bluthochdruck und Depressionen, und sind weniger körperlich aktiv und rauchen eher. Selbst nach der Bereinigung um potenzielle Störfaktoren prognostizierte Einsamkeit noch immer die Entwicklung von Demenz.
Interpretation von „einsam sein“
„Einsam“ kann viele Interpretationen haben, sagte Sutin. Die Studie ihres Teams definierte sie mit dem subjektiven Erleben von sozialer Isolation, die von der tatsächlichen sozialen Isolation separat zu sehen sei.
Es ist ein Gefühl, dass man nicht zu den Menschen um einen herum passt oder nicht dazu gehört, sagte Sutin. Es gibt Menschen, die allein leben, die nicht sehr viel Kontakt zu anderen Menschen haben – aber der genügt ihnen – und das erfüllt ihr internes Bedürfnis nach Sozialkontakten. Auch wenn man objektiv denkt, dass diese Person sozial isoliert ist, fühlt sie sich nicht einsam.
Menschen mit vielen sozialen Kontakten können trotzdem einsam sein
Andersherum können Menschen oft mit vielen anderen Menschen zusammen sein und sich sozial engagieren und interaktiv sein und sich trotzdem so fühlen, als ob sie nicht dazugehören. Von außen sieht es so aus, als hätten sie ein großes soziales Engagement, aber das subjektive Gefühl bei ihnen ist, dass sie sich nicht als Teil der Gruppe fühlen – und einsam sind.
Sutin denkt, die Befunde betonen die Bedeutung psychologischer Faktoren und wie Individuen ihre eigene Situation subjektiv interpretieren. Dies sei ebenso wichtig im Hinblick auf das Gefühl der Einsamkeit und damit die Entwicklung von Demenz, und unabhängig von dem, was objektiv messbar sei.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: The Journals of Gerontology: Series B (2018). DOI: 10.1093/geronb/gby112
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