Epilepsie Diät, Ernährung; Armut

Armut: geringere Lebensqualität, mehr Anfälle

Epilepsiepatienten, die arm sind, haben wahrscheinlicher unkontrollierte Anfälle, medikamentengebundene Nebenwirkungen und eine niedrigere allgemeine Lebensqualität als jene mit mehr Geld, fand eine neue Studie heraus.

Mittellose Menschen anfälliger für Anfälle

Arme Patienten besuchen Krankenhausnotfallstationen häufiger und haben mehr Termine bei Ärzten laut Verfasser der Studie Dr. Charles E. Begley, Professor für Management und Gesundheitswissenschaften des University of Texas Health Science Center in Houston.

Die Studie schloss 566 erwachsene Epilepsiepatienten von drei Kliniken in Houston und New York City ein, die arme Menschen behandelten und eine Klinik in Houston, die jene versorgten, die etwas wohlhabender sind.

Während der einjährigen Studienphase hatten arme Patienten 2,2 bis 3,9-mal wahrscheinlicher unkontrollierte Anfälle und 4,9- bis 16,3-mal wahrscheinlicher Nebenwirkungen durch die antiepileptischen Medikamente.

Zukünftige Forschung muss bestimmte standortgebundene Faktoren für Personen mit Epilepsie prüfen, die mit diesen Ungleichheiten verbunden werden können, schlossen Begley und Kollegen in einer Pressemitteilung von Wiley-Blackwell, Verlag der Zeitschrift Epilepsia, welche die Studie im Februar veröffentlichte.
Quelle: Epilepsia, März 2011

Diät, Ernährung

Es ist schon seit längerem bekannt, dass eine Ernährung bzw. Diät mit einem hohen Fettanteil und geringem Kohlehydratanteil epileptische Anfälle reduzieren kann, gerade bei denen, die nicht auf eine Medikamenten-Therapie ansprechen; und nun sagen Forscher, die eine Studie mit Mäusen durchgeführt haben, dass sie wissen, warum dies so ist.

Auswirkungen der Ernährung auf Epilepsie

Die Ergebnisse ihrer Forschung mit Mäusen sagen, dass die Resistenz in Bezug auf Epilepsie-Anfälle unter Personen, die sich ketogen ernähren, mit einem Eiweiß verbunden ist, das den zellulären Stoffwechsel im Gehirn modifiziert.

Die Befunde, berichtet in der 24. Mai Ausgabe der Zeitschrift Neuron, können zur Entwicklung von neuen Behandlungen bei Epilepsie führen laut den Forschern vom Dana-Farber Cancer Institut und der Harvard Medical School in Boston.

Die Verbindung zwischen Stoffwechsel und Epilepsie ist ein Rätsel gewesen, sagt Studien-Koautor Gary Yellen, Professor der Neurobiologie der Harvard Medical School in einer Pressemitteilung. „Ich habe viele Kinder getroffen, deren Leben völlig durch diese Ernährung geändert wurde. Sie ist erstaunlich wirksam, und sie funktioniert bei vielen Kindern bei denen die Medikamente (Anti-Epileptika) nicht wirken.“

Bei Tests mit Mäusen fanden die Forscher heraus, dass die Modifizierung von BCL-2 zu einem geänderten Gehirnstoffwechsel führt und einem Schutz gegen Epilepsie-Anfälle.

Dauerhafte Ernährungsumstellung ist hart

„Diät bzw. Ernährung klingt wie eine gesunde Art, diese Anfälle zu behandeln, aber es ist sehr hart. Ich meine, dass Diäten schon generell hart sind, und diese Diät ist wirklich hart“, sagte Yellen. „Also einen pharmakologischen Ersatz dafür zu finden, wird eine Menge Menschen wirklich glücklich machen“.

Während die Befunde vielversprechend sind, betonen die Experten, dass Forschung mit Tieren häufig nicht zu einem Nutzen für Menschen führt.

Quelle: Neuron. Mai 2012

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