Kopfverletzung plus Herbizide verdreifachen Parkinson Risiko
Neurologische Erkrankungen – Schüttelkrankheit
17.11.2012 Menschen, die eine Kopfverletzung an irgendeinem Punkt in ihren Leben hatten und auch nahe Bereichen gelebt oder gearbeitet haben, wo Herbizide verwendet wurden, haben ein dreifach höheres Risiko für die Entwicklung von Parkinson-Krankheit, laut einer neuen Studie.
Das Herbizid Paraquat
Gefährliche Herbizide (Symbolfoto)
Das Kontaktherbizid Paraquat, was für Menschen und Tiere tödlich sein kann, wird häufig benutzt um Unkraut zu vernichten.
Die Studienteilnehmer lebten alle in einem landwirtschaftlichen Bereich im zentralen Kalifornien. Die Gruppe umfasste etwa 350 Menschen mit Parkinson und etwa 750 Menschen ohne die Krankheit. Sie wurden befragt, ob sie jemals eine Kopfverletzung gehabt hatten, die mehr als fünf Minuten zu einem Verlust des Bewusstseins geführt hatte.
Die Forscher verwendeten auch Daten der Behörden und andere Informationsquellen, um die Verwendung von Paraquat innerhalb etwa eines Drittels einer Meile (etwa 540m) von den Häusern und Arbeitsplätzen der Teilnehmer zu beurteilen.
Parkinson-Patienten hatten doppelt so häufig eine Kopfverletzung
Die Forscher stellten fest, dass Patienten mit Parkinson fast zweimal so wahrscheinlich wie jene ohne die Krankheit (12 Prozent vs. 7 Prozent) eine Kopfverletzung erlitten hatten, die zum Verlust des Bewusstseins für mehr als fünf Minuten führte.
1/3 hatte Kontakt mit Paraquat
Außerdem hatten Personen mit Parkinson zu 36 % wahrscheinlicher Kontakt mit Paraquat, als jene ohne die Krankheit, laut der Studie, die in der 13. November Ausgabe der Zeitschrift Neurology erschien.
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Während jeder dieser zwei Faktoren mit einem gesteigerten Risiko für Parkinson allein verbunden ist, zeigt die Kombination ein noch größeres Risiko als bloß die Summe der zwei Faktoren, sagte Autorin Dr. Beate Ritz, Fielding School of Public Health, University of California, Los Angeles, in einer American Academy of Neurology Pressemitteilung.
Schon geringe Dosen des Herbizids können Risiko steigern
Diese Studie zeigt, dass der physiologische Prozess, der von einer Kopfverletzung ausgelöst wird, die Verwundbarkeit der Gehirnzellen gegenüber Angriffen von toxischen Pestiziden auf das Gehirn steigern kann, bzw. umgekehrt, erklärte sie. Zum Beispiel kann der chronische Kontakt zu Pestiziden in schon geringen Dosen das Risiko von Parkinson nach einer Kopfverletzung erhöhen.
Obwohl die Studie einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Parkinson und vorheriger Kopfverletzung und Exposition zu Paraquat fand, beweist dies (noch) keine Ursache-Wirkung-Beziehung.
Quelle: Neurology, Nov. 2012
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