Frauenmisshandlung (Psyche, Psychologie)
Häusliche Gewalt
Misshandlung der Frau hat Auswirkungen aufs ungeborene Kind
21.12.2014 Misshandlungen an schwangeren Frauen sind verbunden mit Symptomen emotionaler und Verhaltenstraumata ihrer Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres.
Dabei zeigen sie Symptome wie:
- Alpträume,
- leichtes Erschrecken,
- große Empfindlichkeit gegenüber Lärm und hellem Licht,
- Vermeidung von Körperkontakt und
- Probleme haben, sich zu freuen.
„Für Kliniker und Mütter kann diese Erkenntnis (dass die pränatale Erfahrung häuslicher Gewalt ihren Babys direkt schaden kann), eine wirkungsvolle Motivation sein, sich aus diesen Situationen zu befreien“, sagt Mitautorin Alytia Levendosky von der Michigan State University im Journal Child Abuse & Neglect.
Für die Studie sammelten die Forscher Daten von fast 200 Müttern im Alter zwischen 18 und 34. Die Wissenschaftler untersuchten die Erziehungsstile der Frauen und erfassten auch Risikofaktoren wie Drogenkonsum und andere negative Lebensereignisse, Familienstand, Alter und Einkommen.
Bild: Gerd Altmann (pixabay)
Die Forscher fanden eine überraschend starke Beziehung zwischen der pränatalen häuslichen Gewalt durch einen männlichen Partner und dem postnatalen Traumasymptomen des Kindes der Mutter.
Pränatale Misshandlungen können zu Veränderungen im Stressreaktionssystem der Mutter führen und zu einem Anstieg des Hormons Cortisols, was wiederum den Cortisolspiegel im Fötus erhöhen kann.
Viele Frauen, die häusliche Gewalt erfuhren, glauben, dass die Misshandlungen erst Auswirkungen auf ihr Kind haben könnten, wenn es alt genug wäre, um zu verstehen, was geschieht.
„Sie sagen sich Dinge wie: ‚Oh, ich muss meinen Partner verlassen, wenn mein Baby in dem-und-dem Alter ist – vielleicht im Alter von 3 oder 4, aber bis dahin hat es noch keine Auswirkungen, weil sich das Kind nicht wirklich daran erinnern kann'“, sagte Levendosky. „Aber ich denke, dass diese Befunde eine deutliche Sprache sprechen:
Häusliche Gewalt, Misshandlungen der schwangeren Frau, wirken sich auf das Baby aus, noch bevor es geboren wurde.“
© PSYLEX.de – Quellen: Child Abuse & Neglect, Michigan State University; Dezember 2014