Der Tod von Freunden (Psychologie)
Sozialpsychologie – Thanatopsychologie
Der Tod enger Freunde trifft einen unerwartet hart
15.05.2019 Das Trauma, das durch den Tod eines engen Freundes / einer engen Freunding verursacht wird, hält viermal länger an als bisher angenommen wurde laut einer psychologischen Forschungsarbeit der Australian National University, die in PLOS ONE veröffentlicht wurde.
Die Forscher um Wai-Man Liu warnen vor mangelnder Akzeptanz der Zeit, die Menschen für die Trauer um einen engen Freund benötigen. Ansonsten kann es während des Trauerprozesses zu fehlender Unterstützung kommen.
Auswirkungen halten bis zu vier Jahre an
Bild: pixabay
Die Studie zeigt, dass der Tod eines engen Freundes das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden einer Person bis zu mindestens vier Jahre lang deutlich beeinflusst.
Frühere Studien legten nahe, dass die Trauerzeit etwa 12 Monate dauere.
Die Studie analysierte Längsschnittdaten und Gesundheitsindikatoren aus der Household, Income and Labour Dynamics in Australia Survey von 26.515 Australiern, von denen 9.586 den Tod von mindestens einem engen Freund erlebt hatten.
Frauen leiden mehr
Bis zu vier Jahre nach dem Tod erlebten hinterbliebene Frauen einen stärkeren Rückgang der
- Vitalität,
- eine größere Verschlechterung der psychischen Gesundheit,
- Beeinträchtigung der emotionalen und
- sozialen Funktionen
als die männlichen Pendants.
Soziale Faktoren; Gesundheit
Die Daten zeigen, dass der Grad der sozialen Verbundenheit eine wichtige Rolle bei den Auswirkungen von Todesfällen spielt. Insbesondere haben die Wissenschaftler festgestellt, dass weniger sozial aktive Befragte eine längere Verschlechterung der körperlichen und psychischen Gesundheit erfahren haben.
Schließlich fanden die Forscher Belege dafür, dass der Tod eines engen Freundes die Zufriedenheit der Befragten mit ihrer Gesundheit verringert hat.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: PLOS ONE – DOI: 10.1371/journal.pone.0214838