Körpergeruch und Stress

Körpergeruch und Stress

Stressabbau durch Körpergeruch des Partners

07.01.2018 Der Körpergeruch des Beziehungspartners kann Stress verringern laut einer neuen psychologischen Studie.

Für die Studie führten die Forscher mit 96 Paaren ein Experiment durch, bei dem die Frauen unter Stress gesetzt wurden. Zuvor waren die einen Tag getragenen T-Shirts der männlichen Teilnehmer eingesammelt worden, wobei die Männer auf die Verwendung von Deodorants und parfümierten Körperprodukten, Rauchen und den Verzehr bestimmter Lebensmittel verzichten sollten, die ihren Geruch beeinträchtigen könnten. Die T-Shirts wurden dann eingefroren, um den Körpergeruch zu konservieren.

Fremder und bekannter Geruch

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Bild: Paul McGowan

Die Frauen rochen dann nach dem Zufallsprinzip an einem T-Shirt, das entweder ungetragen war – also neutral roch, von ihrem Partner oder einem Fremden getragen worden war. Ihnen wurde nicht gesagt, welches sie zum Riechen bekamen. Während die Frauen unter akuten Stress (Trier Social Stress Test) gesetzt wurden, maßen die Psychologen bei ihnen die Cortisolspiegel.

Sie fanden heraus, dass Frauen, die das Hemd ihres Partners gerochen hatten, sich sowohl vor als auch nach dem Stresstest weniger gestresst fühlten.

Diejenigen, die sowohl das Hemd ihres Partners gerochen als auch den ‚Duft‘ richtig identifizierten, hatten auch niedrigere Cortisolwerte, was darauf hindeutet, dass der stressmindernde Nutzen des Körpergeruches eines Partners am stärksten ist, wenn die Frau weiß, was sie riecht.

Dagegen hatten Frauen, die den Geruch eines Fremden rochen, höhere Cortisolspiegel vor und während des Stresstests sowie danach.

Evolutionäre Faktoren

Die Autoren vermuten, dass evolutionäre Faktoren beeinflussen könnten, warum der Geruch des Fremden den Cortisolspiegel beeinflusst.

Schon in jungen Jahren fürchten die Menschen Fremde, vor allem fremde Männer, so dass es möglich ist, dass ein fremder männlicher Geruch die „Kampf- oder Fluchtreaktion“ auslöst, die zu erhöhten Cortisol-Werten führt, sagt Studienautorin Marlise Hofer vom Fachbereich Psychologie der Universität British Columbia im Fachblatt Journal of Personality and Social Psychology. Das kann eintreten, ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität British Columbia; Journal of Personality and Social Psychology – DOI: 10.1037/pspa0000110; Jan. 2018

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