Lachen in der Beziehung, Partnerschaft
Allgemeine Psychologie – Sozialpsychologie – Beziehungspsychologie
Spotten, provozieren, necken – Lachen in der Liebesbeziehung
16.10.2018 Eine im Fachblatt Journal of Research in Personality publizierte psychologische Studie untersuchte, welche Auswirkungen spottendes, provozierendes oder neckendes Lachen in der Beziehung, Partnerschaft haben.
Kay Brauer und René T.Proyer vom Fachbereich Psychologie der Martin Luther Universität Halle-Wittenberg befragten mehr als 150 heterosexuelle Paare zu Beziehungszufriedenheit, Häufigkeit der Streitigkeiten und Zufriedenheit mit dem Sexualleben. Außerdem erfassten die Psychologen die Einstellungen der Teilnehmer zum spöttischen Lachen und ihre Empfindungen, wenn über sie gelacht wird.
Höhere Beziehungszufriedenheit bei größerer Übereinstimmung
Bild: pixabay
Die Befunde zeigten, dass sich die Beziehungspartner „häufig hinsichtlich ihrer einzelnen Eigenschaften und auch ihrer Profile ähneln“, schreibt Brauer. Die Paare waren durchschnittlich zufriedener, wenn sie sich darin eher übereinstimmend äußerten.
Provoziertes Lachen; Necken
Teilnehmer, die den Partner zum Lachen über sich selbst provozierten, ernteten eher positive Gefühle. „Frauen berichteten häufiger, mit ihrer Beziehung eher zufrieden zu sein und sich stärker von ihrem Partner angezogen zu fühlen. Für sie und ihre Partner galt zudem, dass beide mit ihrem Sexleben eher zufrieden waren“, sagt Brauer.
Ausgelacht werden
Hatten die Befragten eher Angst davor, ausgelacht zu werden, zog dies tendenziell negative Auswirkungen nach sich. Die Betroffenen mit dieser Angst berichteten über eine größere Beziehungsunzufriedenheit und mehr Misstrauen in der Partnerschaft.
Männer gaben dann auch eher eine größere Unzufriedenheit mit dem Sexualleben an, wenn ihre Beziehungspartnerinnen Angst vor dem Ausgelachtwerden hatten.
Spotten
Über andere spottende Teilnehmer erreichten keine positiven Auswirkungen in Bezug auf die Zufriedenheit in der Partnerschaft, schreiben die Wissenschaftler. Dagegen stritten sich diese Paare häufiger.
„Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass diese Menschen gerne einmal über die Stränge schlagen und spöttische Kommentare äußern, die dann zu einem Streit führen können“, schreibt Brauer.
Lachen allein sorgt also nicht für eine gute Partnerschaft, schreiben die Psychologen. Für die Paarberatung oder Paartherapie könnten die psychologischen Befunde – z.B. zur Angst vor dem Ausgelachtwerden – von Nutzen sein.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Journal of Research in Personality (2018), doi: https://doi.org/10.1016/j.jrp.2018.08.008
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