Negatives Körperbild (Psychologie)

Negatives Körperbild durch Werbung

Bilder anderer Körpergrößen beeinflussen, wie Frauen ihren eigenen Körper wahrnehmen.

22.06.2018 Eine im Fachblatt Royal Society Open Science veröffentlichte Studie hat herausgefunden, dass Frauen mit „normalem“ Gewicht sich negativer sehen, wenn sie sich Bilder von dünnen Frauen ansehen.

Die Studie wollte untersuchen, ob an den Vermutungen etwas dran ist, dass Frauen ein negatives Körperbild entwickeln können, wenn sie sich mit anderen (dünnen) Frauen verglichen – insbesondere mit den sehr mageren Frauen aus der Werbung.

Vergleich mit dickeren und dünneren Frauen

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Bild: Alexandr-Ivanov

Wissenschaftler verschiedener Institutionen in GB führten zwei Experimente durch. Im ersten wurden 90 junge Frauen mit „normalen“ Körpern (mit einem BMI im Bereich von 22-23 kg m2) in drei Gruppen aufgeteilt und betrachteten Fotos von Frauen unterschiedlicher Körpergröße.

Die Frauen auf den Fotos waren eigentlich immer dieselben Frauen – die Bilder wurden jedoch manipuliert, so dass die Frauen dünner oder dicker aussahen.

Die Forscher testeten auch den Grad der Körperunzufriedenheit bei den Teilnehmerinnen, indem sie maßen, wie viel Schokolade jede der Probandinnen danach konsumierte.

Das zweite Experiment war identisch mit dem ersten, mit der Ausnahme, dass nur Freiwillige einbezogen wurden, die sich selbst als sehr unzufrieden mit ihren eigenen Körpern bezeichnet hatten. Sie wurden einen Tag lang weiter beobachtet.

Dünnere Frauen ⇒ kritischer gegenüber eigenen Körper

Die Frauen in beiden Gruppen wurden kritischer gegenüber ihrem eigenen Körper, nachdem sie Bilder von dünnen Frauen gesehen hatten, aber nicht nachdem sie „normale“ oder dickere Frauen gesehen hatten.

Tatsächlich berichteten die Frauen, dass sie ihren eigenen Körper und den von anderen mit „normalem“ Gewicht in den letzteren Fällen als dünner betrachteten.

Es konnte keine Veränderung bei der Menge der gegessenen Schokolade beobachtet werden, unabhängig davon, welche Bilder die Frauen sahen.

Die Forscher sagen, dass die Werbung mit Bildern von ungewöhnlich dünnen Frauen zu einem negativeren Körperbild bzw. Körperunzufriedenheit bei Frauen beitragen.

Der Wechsel zu Modellen mit normalem Gewicht würde den Frauen wahrscheinlich helfen, sich besser zu fühlen. Eine solche Veränderung, so schlagen sie weiter vor, könnte dazu beitragen, die steigende Adipositasrate einzudämmen.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Royal Society Open Science (2018). DOI: 10.1098/rsos.171387

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