Schlaf und Immunsystem II

Schlaf und Immunsystem

Schlafforschung

Chronischer Schlafmangel supprimiert Immunsystem

28.01.2017 Warum wir krank werden, wenn wir auf Dauer zu wenig schlafen, entdeckte nun eine neue in Sleep veröffentlichte Studie der Universität Washington.

Schlechteres Immunsystem

Die Forscher entnahmen 11 Paaren identischer Zwillinge mit verschiedenen Schlafmustern Blutproben.

Dabei entdeckten sie, dass der Zwilling mit der kürzeren Schlafdauer ein schlechteres Immunsystem im Vergleich zu seinem/ihrem Geschwister hatte.

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Bild: Lachmann-Anke

Daran kann man sehen, dass das Immunsystem am besten funktioniert, wenn wir genügend Schlaf bekommen, sagte Studienautor Dr. Nathaniel Watson. Sieben oder mehr Stunden Schlaf werden für die optimale Gesundheit empfohlen.

Einfluss der Gene

Die Forscher erklären, dass es ein besonders wichtiges Merkmal der Studie ist, identische Zwillinge untersucht zu haben, um die große genetische Determinante zur Schlafdauer von Menschen kontrollieren zu können.

Interessanterweise ist die genetische Komponente für 31 bis 55 Prozent der Schlafdauer verantwortlich zu machen, sagen die Wissenschaftler, während Verhalten und Umgebung für den Rest verantwortlich sind.

Erhöhte Inflammationsmarker, aktivierte Immunzellen

In früheren Studien konnte Schlafentzug – für eine limitierte Zeit im Schlaflabor – mit erhöhten Entzündungsmarkern und aktivierten Immunzellen verbunden werden, sagte Koautorin Dr. Sina Gharib.

Wenig ist aber über die Effekte bekannt, die bei chronisch kurzer Schlafdauer unter natürlichen Bedingungen auftreten.

Diese Studie fand unter „realen“ Bedingungen statt, sagten die Forscher, und zeigen zum ersten Mal, dass chronischer verkürzter Schlaf Prozesse hemmt, die an Reaktionen des Immunsystems der zirkulierenden Leukozyten beteiligt sind.

Die Ergebnisse stehen mit Studien im Einklang, in denen schlafdeprivierte Teilnehmer nach einer Impfung eine geringere Antikörper-Reaktion zeigten, und wenn man schlafberaubte Personen mit einem Rhinovirus ansteckt, werden sie mit größerer Wahrscheinlichkeit krank, sagte Watson.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Universität Washington, Sleep – DOI: 10.1093/sleep/zsw019; Jan. 2017

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