Hangxiety: Angst nach Alkoholkonsum

Die Ängstlichkeit während des Alkohol-Katers ist bei schüchternen Menschen stärker ausgeprägt

06.12.2018 Sehr schüchterne Menschen leiden eher unter „Hangxiety“ – einer stärkeren Ängstlichkeit während eines Hangovers (Katers) – als ihre extrovertierten Freunde laut einer in der Fachzeitschrift Personality and Individual Differences veröffentlichten psychologischen Forschungsarbeit.

In einer Studie mit fast 100 sozialen Trinkern mit starker oder geringer Schüchternheit hat das Trinken von etwa sechs Einheiten Alkohol die Angst bei sehr schüchternen Menschen leicht verringert.

Stärkere Angst am nächsten Tag

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Bild: pixabay

Aber am nächsten Tag wurde diese leichte Entspannung durch einen deutlichen Anstieg der Ängstlichkeit ersetzt – ein Zustand der „Hangxiety“ unter den schüchternen Trinkern.

Die Forscher um Beth Marsh von der Universität Exeter fanden auch einen starken Zusammenhang zwischen dieser Angst und höheren Werten beim AUDIT-Test, der zur Identifizierung von Alkoholkonsum-Störungen verwendet wird, bei sehr schüchternen Menschen.

Die Teilnehmer der Studie wurden zu Hause getestet und nach dem Zufallsprinzip entweder in die Alkoholtrink- oder die Abstinenzgruppe zugewiesen.

Basismessungen von Schüchternheit, Sozialphobie und Problemen mit dem Alkoholkonsum wurden durchgeführt, und die Angstwerte wurden am Abend und am nächsten Morgen erneut getestet.

Eher Alkoholprobleme durch Hangxiety?

Viele Menschen trinken, um Ängste in sozialen Situationen abzubauen, aber diese Befunde deuten darauf hin, dass sich dies am nächsten Tag rächen kann, wobei schüchternere Menschen eher diesen manchmal sehr belastenden Aspekt des Katers erleben, schreiben die Psychologen.

Auch legen die Ergebnisse nahe, dass Hangxiety wiederum mit das Risiko für die Entwicklung von Alkoholproblemen ansteigen lassen könnte.

Es geht darum, zu akzeptieren, schüchtern oder introvertiert zu sein. Dies könnte den Übergang weg vom starken Alkoholkonsum erleichtern. Es ist eine positive Eigenschaft. Es ist in Ordnung, ruhig zu sein, schließen die Studienautoren.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Personality and Individual Differences (2018). DOI: 10.1016/j.paid.2018.10.034

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