Sport kann die Stimmung verändern
Emotionspsychologie
Sport mit hoher bzw. niedriger Intensität beeinflusst die Gehirnfunktionen und die Stimmung unterschiedlich
31.01.2020 Eine in Brain Plasticity veröffentlichte Studie zeigt, dass niedrige und hohe Bewegungsintensität die Gehirnfunktionen und die Stimmung unterschiedlich beeinflussen.
Bild: Gerd Altmann
Mit Hilfe von funktioneller Magnetresonanztomographie im Ruhezustand (Rs-fMRI), einer nicht-invasiven Technik, die Studien zu den Gehirnverbindungen ermöglicht, entdeckten die Forscher, dass eine niedrige Sportintensität Gehirnnetzwerke aktiviert, die an der Kognitionskontrolle und der Aufmerksamkeitsverarbeitung beteiligt sind.
Eine hohe Trainingsintensität hingegen aktiviert hauptsächlich Netzwerke, die an der affektiven/emotionalen Verarbeitung und insbesondere der Stimmung beteiligt sind, schreiben die Wissenschaftler um Angelika Schmitt von der Universität Köln.
25 männliche Athleten wurden mit Hilfe eines stufenweisen Laufbandtests individuell bewertet. An separaten Tagen führten sie 30 Minuten lang niedrig- und hochintensive Trainingseinheiten durch.
Auswirkungen auf positive und negative Stimmung
Vor und nach dem Training wurde die Rs-fMRT zur Untersuchung der funktionellen Konnektivität verschiedener Hirnregionen, die mit bestimmten Verhaltensprozessen verbunden sind, eingesetzt. Die Teilnehmer füllten auch einen Fragebogen aus, um die positive und negative Stimmung vor und nach dem Sport zu messen.
Die Verhaltensdaten zeigten einen signifikanten Anstieg der positiven Stimmung nach beiden Belastungsintensitäten und keine signifikante Veränderung der negativen Stimmung.
Die Aktivitäten im Gehirn
Die Ergebnisse der Rs-fMRT-Tests zeigten, dass Sport mit geringer Intensität zu einer erhöhten funktionellen Konnektivität in Gehirn-Netzwerken führte, die mit kognitiver Verarbeitung und Aufmerksamkeit verbunden sind.
Hochintensives Training hingegen führte zu einer erhöhten funktionellen Konnektivität in Netzwerken des Gehirns, die mit affektiven, emotionalen Prozessen verbunden sind.
Hochintensive sportliches Training führte auch zu einer verminderten funktionellen Konnektivität in Netzwerken, die mit der Motorik verbunden sind.
© PSYLEX.de – Quellenangabe: Brain Plasticity – DOI: 10.3233/BPL-190081
Weitere News aus der Forschung
- Zu viel Sport kann Stimmung verschlechtern. Herzfrequenzvariabilität, Stimmung und Leistung: eine Pilotstudie über den Zusammenhang zwischen diesen Variablen bei Amateur-Rennradfahrern
- Sport und Gehirn