Lesekompetenz – Lesefähigkeiten

Lesekompetenz – Lesefähigkeiten

Psychologie-Lexikon

Warum lesen manche Kinder mehr und andere weniger?

11.04.2018 Eine neue Studie mit mehr als 11.000 siebenjährigen Zwillingen ergab, dass eher die Lesefähigkeit bzw. Lesekompetenz der Kinder bestimmt wie viel sie lesen – und nicht umgekehrt.

Frühere Forschungsbefunde aus psychologischen Verhaltensstudien legten nahe, dass Lesen die Lesehäufigkeit vorhersagt.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Lesefertigkeit und Lesehäufigkeit im mittleren Ausmaß (0,41) miteinander korrelierten.

Darüber hinaus haben die Autoren der in der Fachzeitschrift Journal of Child Psychology and Psychiatry veröffentlichten Studie festgestellt, dass es in einem größeren Ausmaß vererbt wird, wie gut Kinder lesen.

Gene und Umwelt

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Bild: George Hodan

Wie viel sie dagegen lesen, wird gleichermaßen von den Genen und der Umwelt beeinflusst.

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Lesekompetenz der Kinder die Lesefreudigkeit fördert, und dass Kinder daher eher das Lesen vermeiden, wenn sie Leseprobleme haben.

Förderung der Lesefähigkeiten und Lesemotivation

Die Interventionen sollten sich nicht nur auf die Förderung der Lesefähigkeiten, sondern auch auf die Lesemotivation konzentrieren, schreiben die Psychologen.

Wie viel und wie gut Kinder lesen ist moderat miteinander verbunden. Individuelle Unterschiede in der Lesehäufigkeit sind weniger vererbbar als individuelle Unterschiede im Leseverstehen. Die vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass es die Lesefähigkeit der Kinder ist, die bestimmt, wie viel sie lesen wollen, und nicht umgekehrt, fassen sie zusammen.

Wie oft man etwas macht – und wie gut man es macht – ist miteinander verknüpft, das wussten die Wissenschaftler, aber hinsichtlich des Lesens scheinen die Ergebnisse dieser Studie das Huhn-Ei-Problem zu lösen, schließt Dr. Elsje van Bergen vom psychologischen Fachbereich der Vrije Universiteit Amsterdam.

© PSYLEX.de – Quellenangabe: Vrije Universiteit Amsterdam; Journal of Child Psychology and Psychiatry (2018). DOI: 10.1111/jcpp.12910

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