Dorsolateraler präfrontaler Cortex (Gehirn)

Dorsolateraler präfrontaler Cortex (Gehirn)

Hirnforschung – Anatomie

Definition und Anatomie

Der dorsolaterale präfrontale Cortex (DLPFC) ist ein Teil des präfrontalen Cortex im Gehirn des Menschen. Der DLPFC ist einer der zuletzt entwickelten Teile des menschlichen Gehirns. Die Entwicklung bzw. Ausbildung dauert bis ins Erwachsenenalter an.

Der DLPFC ist keine anatomische Struktur, sondern eine funktionelle. Es liegt im mittleren frontalen Gyrus (d.h. seitlicher Teil der Brodmannschen Areale (BA) 9 und 46). Andere Forscher gehen davon aus, dass der DLPFC anatomisch auf BA 9 und 46 und BA 8, 9 und 10 liegt.

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Bild: DLPFC (BA 8, 9 und 46)

Der dorsolaterale präfrontale Cortex hat Verbindungen mit dem orbitofrontalen Cortex sowie dem Thalamus, Teilen der Basalganglien (speziell dem dorsalen Nucleus caudatus), dem Hippocampus und primären und sekundären Assoziationsgebieten des Neocortex (einschließlich der hinteren temporalen, parietalen und okzipitalen Gebiete).

Der DLPFC ist auch der Endpunkt für den dorsalen Signalweg, der sich mit der Reiz-Interaktion beschäftigt.

Eine wichtige Rolle des DLPFC sind die Exekutivfunktionen wie Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität, Planung, Hemmung und abstraktes Denken. Allerdings ist der dorsolaterale präfrontale C. nicht ausschließlich für die Exekutivfunktionen verantwortlich.

Alle komplexen mentalen Aktivitäten erfordern die zusätzlichen kortikalen und subkortikalen Schaltungen, mit denen der DLPFC verbunden ist. Er ist auch der höchstentwickelte kortikale Bereich, der bei motorischer Planung, Organisation und Regulation involviert ist.

Forschung, News

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